Fortuna Düsseldorf Freiburg ist ein Lieblingsgegner von Funkel

Düsseldorf · Fortunas Cheftrainer Friedhelm Funkel hat das letzte Mal 1999 gegen den SC Freiburg verloren. Vor allem imponiert dem 65-Jährigen die Ruhe und die Beständigkeit des Vereins aus dem Breisgau.

Zwei Trainer, die sich gut verstehen: Freiburgs Christian Streich (links) und Düsseldorfs Friedhelm Funkel.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Es gibt kaum einen Verein, über den sich Friedhelm Funkel so positiv äußert wie über den SC Freiburg. „Es ist einer der beliebtesten Klubs in der Bundesliga“, sagt Fortunas Cheftrainer. Diese positive Beurteilung des 65-Jährigen für die Breisgauer hängt auch mit seinem Kollegen Christian Streich zusammen, den er sehr schätzt. Außerdem lobte er die Ruhe und die Beständigkeit, die der Verein lebt – wohl auch im Gegensatz zu der aktuellen Situation bei der Fortuna. Und die Freiburger sind derzeit sehr erfolgreich, haben auswärts bisher in Paderborn und Hoffenheim klar gewonnen und spielen unerwartet oben in der Tabelle mit.

Die Cleverness und Effizienz, die Freiburg derzeit an den Tag legt, würde Funkel auch gerne von seiner Mannschaft sehen. „Eigentlich ist die Effizienz da. Wir hatten bisher auch noch nicht so viele Chancen“, sagt der Trainer. „Vieles werte ich auch als Chance, was von den Medien und den Fans nicht so gesehen wird.“ Damit kritisiert er indirekt seine Mannschaft, weil zu oft der vorletzte – und wohl auch der letzte Pass besser hätten gespielt werden können. „Aber wir sind auf einem guten Weg, obwohl ich denke, dass wir zwei oder drei Punkte mehr auf dem Konto haben könnten“, sagte Funkel. „Jedenfalls ist es anders als im Vorjahr gegen die gleichen Gegner. Es war in jedem Spiel bisher bis auf die Partie gegen Leverkusen ein Punkt oder sogar ein Sieg möglich gewesen.“ Zu einer Hochrechnung lässt sich der erfahrene Trainer nach der ersten Saisonphase nicht hinreißen. „Ich möchte so viele Punkte wie möglich, und die Aussage, dass wir nicht mehr im Soll sind, ist für mich jetzt nicht entscheidend“, sagte Funkel, der sich also nicht an der Aussage von Sportvorstand Lutz Pfannenstiel stört, der Planung hinterherzuhinken.

Der Trainer stellt sich vor seine Spieler Gießelmann und Karaman

Am Sonntag schickt Friedhelm Funkel wohl den gleichen Kader gegen den Tabellenvierten ins Rennen, der auch in Gladbach nominiert war. Doch die Aufstellung wird sicherlich etwas anders aussehen. Fortunas Cheftrainer ließ durchblicken, dass Rouwen Hennings wieder in der Sturmmitte anfangen wird. Auf der Außenposition könnte erstmals Nana Ampomah ins Bundesliga-Geschehen eingreifen und Dawid Kownacki hinter Hennings in die Mitte rücken. Um nicht zu offensiv gegen den konterstarken Gegner anzutreten, könnte Jean Zimmer dann auf der rechten Seite gleichzeitig anschieben und absichern. Nach der guten Leistung von Gladbach wird wohl Kasim Adams in der Innenverteidigung einen zweiten Auftritt von Anfang an haben.

Heftige Kritik prasselte zuletzt auch zwei Spieler ein, die ihr Trainer mit wohl gesetzten Worten verteidigte. „Es gibt einfach Phasen, in denen Tore über eine Seite fallen. Niko Gießelmann ist einer der zuverlässigsten Spieler im Kader überhaupt. Was er in den vergangenen Jahren geleistet hat, ist enorm“, sagte Funkel. „Zwar hat auch er keine Stammplatz-Garantie, und sicherlich hätte er in der einen oder anderen Szene besser klären können.“ Aber der Trainer hat keinerlei Zweifel an der Qualität des Spielers.

Das gilt im Übrigen auch für Kenan Karaman, der laut Funkel eben nicht zu den auffälligsten Spielern in der Mannschaft gehört. „Er hat tatsächlich in Gladbach sehr unauffällig gespielt. Aber viele Teile seiner Aufgabe hat er gut erfüllt, und er ist ein wichtiger Spieler für die Offensive“, sagte Funkel, räumte aber ein, dass auch der türkische Nationalspieler seinen Wert für die Mannschaft nach außen hin noch deutlicher machen müsse. Während Gießelmann nicht nur in Ermanglung von geeigneten Alternativen gesetzt sein sollte, wird Kenan Karaman wohl zunächst eine Pause erhalten.