1. Kader – noch immer ist das Team nicht richtig ausbalanciert. Nicht jeder spielt an der richtigen Stelle, hat den passenden Partner um sich herum. So etwas passiert und ist in der Entwicklung einer Mannschaft auch kein besonderes Drama. Man muss nur die Schwachstellen erkennen und rechtzeitig handeln.
2. Hierarchie – seit 2020 steckt das Team in einem Umbruch. Dementsprechend sind auch Dinge im Gefüge noch im Prozess. Man kann sich Hierarchie in Form von Erfahrung einkaufen, das funktioniert aber auch nur, wenn entsprechend Leistung abgerufen werden kann. Edgar Prib ist zum Beispiel theoretisch ein Führungsspieler, praktisch aber derzeit kein Thema für die erste Elf.
3. Sicherheit – daran mangelt es noch am sichtbarsten im Spiel von Fortuna. Nichts geschieht wirklich selbstverständlich, die Abläufe wirken noch ziemlich hölzern. Es braucht aber gewisse Automatismen, um Geschmeidigkeit hineinzubekommen.
4. Spielsystem – 4-3-3, 4-3-2-1 oder 4-4-2? Was ist eigentlich mit der Dreierkette? Trainer Christian Preußer versucht auf vieles eine Antwort zu finden, die Mannschaft muss es aber auch liefern und sich in einem System wirklich einspielen, Das ist bislang noch nicht geglückt.
5. Spielidee – sie hat Trainer Christian Preußer im Grunde vorgegeben. Doch hat die Mannschaft sie wirklich verstanden? Den Gegner mit Pressing unter Druck setzen funktioniert nur, wenn wirklich alle mitmachen. Und wenn die Absicherung bei Ballverlusten und Gegenstößen stimmt. Bei beidem herrscht noch
Nachholbedarf.
6. Passspiel – noch zu oft wird der besser postierte Nebenmann übersehen oder der wichtige letzte Pass zu ungenau spielt. Dadurch gehen viele Möglichkeiten, die im Ansatz vielversprechend aussehen, letztlich über die Wupper. Konzentration ist hier das wichtigste Stichwort. Und Üben bis zum Umfallen.
7. Defensive – hier gibt Andre Hoffmanns Rückkehr Hoffnung auf dringend benötigte Stabilität. Doch es hat nie allein an den nominellen Abwehrspielern gelegen, dass Fortuna viel zu viele Gegentreffer kassiert. Die Abstimmung in der Rückwärtsbewegung stimmt oft noch nicht, und es passieren (siehe Punkt 6) zu viele Fehlpässe in gefährlichen Situationen. So wie zuletzt gegen Regensburg von Ao Tanaka vor dem 0:1.
8. Torwart – es muss auf dieser entscheidenden Position einfach ein Top-Mann stehen, wenn man in dieser ausgeglichenen Zweiten Liga etwas erreichen will. Fortunas Torhüter muss Konstanz zeigen, Patzer müssen die ganz große Ausnahme bleiben. Namen dürfen in den nächsten Wochen keine Rolle spielen: Es muss jemand in den Kasten, der der ganzen Mannschaft Sicherheit gibt.
9. Trainer – er muss sich noch in dieser für ihn neuen Welt zurechtfinden. Allerdings: Die Gefahren lauern überall. Man kann es drehen und wenden wie man will, diese Branche ist ein Haifischbecken. Und nur und einzig die Tabelle sagt aus, ob etwas Zukunft hat oder nicht. Christian Preußer macht vieles schon sehr richtig in Düsseldorf, aber auch er kann und muss noch an einigen Schräubchen bei Fortuna drehen.
10. Fans – die Qualität ist da, aber noch nicht die Quantität. Corona hat einiges angestellt mit dem Fußball, der kein Selbstläufer mehr ist. Fortuna braucht aber jeden Fan, jeden Euro für weitere Verstärkungen und jede Stimme zur Unterstützung.
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22.09.2021
, 06:00 Uhr