Geburtsstunde in Rot und Weiß
Die Diakonie Kaiserswerth wartet mit einer neuen Idee auf: Ein Kreißsaal in Vereinsfarben.
Düsseldorf. Vielleicht hatte Jens Langeneke nicht schnell genug ausweichen können, als es um die Betreuung des gestrigen Fortuna-Termins in der Kaiserswerther Diakonie ging. Die Wahl fiel letztlich auf den Innenverteidiger des Fußball-Zweitligisten, weil er am 28. Mai seine langjährige Freundin Nadine heiratet, gemeinsame Kinder sind geplant. „In nicht allzu ferner Zukunft“, sagte der 33-Jährige, deshalb sei es für ihn schön, diese Aktion begleiten zu können.
Spätestens dann wird er wohl zur Geburtsvorbereitung den einen oder anderen Kreißsaal besichtigen, den er gestern noch etwas unsicher betrat. Wenn Jens Langeneke dann noch bei der Fortuna unter Vertrag steht (zurzeit bis 2012), könnte seine Frau in dem rot-weiß geschmückten Raum gebären. Zwischen Fahnen an der Wand, Gardinen vor dem Fenster und Fortuna-Bettwäsche. Als besonderes Geschenk gibt es anschließend Lätzchen, Mütze und Beißring sowie eine kostenlose fünfjährige Mitgliedschaft bei der Fortuna für das Neugeborene.
Ob Gebärende zwischen Schmerz, „Ich kann den Kopf sehen“ und schlauen Sprüchen wie „Atme den Schmerz weg“ wirklich einen Sinn für rot-weiße Gedanken haben?
Entwickelt wurde die Idee von Fortuna-Marketingchef Carsten Franck, der in Kaiserswerth vor einiger Zeit Vater wurde. Rund ein Jahr berieten Vereins- und Krankenhaus-Verantwortliche über die Umsetzung der Idee in einem der vier Kreißsäle. Francks Frau dürfte aber vielleicht auch ein Wörtchen mitgeredet haben. So kann die ganze rot-weiße Dekoration abgenommen werden, was die schwarz-gelben Dortmunder Fans oder die blau-weißen Duisburger „Zebras“ einigermaßen beruhigen dürfte. Letztere könnte es ja durchaus treffen durch die Nähe zur Duisburger Stadtgrenze.
„Es gibt keinerlei Verpflichtungen, sondern es ist lediglich ein weiteres Angebot unseres Hauses, das wie Wassergeburt oder Familienzimmer gebucht werden kann“, sagt Dominik Garcia-Pies, Oberarzt der Gynäkologie und Vater von zwei Fortuna-Fans. Gefragt ist das Angebot offenbar: Das erste Kind kam dort schon zur Welt, fünf weitere Anmeldungen stehen fest. Vielleicht auch bald die von Jens Langeneke und seiner zukünftigen Frau.