Sportvorstand: Ein Büro wird zum „Tollhaus“
Helmut Schulte und Wolf Werner teilen sich die Arbeit.
Düsseldorf. Wolf Werner hat ihn dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, Helmut Schulte wollte, am Montag saßen sie beisammen: Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat den 56-jährigen Sauerländer Schulte der Öffentlichkeit vorgestellt. Als neuer Sportvorstand, als Nachfolger von Werner und als linke Bürohälfte des selben: Denn der alte und neue Sportvorstand teilen sich noch bis Ende Juni ein Büro — erst dann läuft der Vertrag des 71-jährigen Werners aus. „Ich freue mich besonders auf die Zusammenarbeit mit Wolf. Wir werden aus unserem Büro ein Tollhaus machen“, sagte Schulte am Montag augenzwinkernd.
Tatsächlich soll dieses Zusammenwirken reibungslos funktionieren. „Wo gibt es denn schon mal eine solche Möglichkeit, die Dinge geordnet zu übergeben“, sagte Schulte. Und zu seinem neuen Job: „Bislang habe ich im Fußball alles gemacht, außer Schiedsrichter und Vorstand. Jetzt also Vorstand.“
Die Aufgabenverteilung zwischen den zwei Fußball-Schwergewichten gab Fortunas neuer Aufsichtsratschef Burchard von Arnim vor. Schulte habe bei allen Entscheidungen für die neue Saison das letzte Wort, Werner sei im operativen Geschäft maßgeblich. Wolf Werner sieht darin kein Problem: „Wenn Helmut den Spieler Messi will, dann sage ich nicht: Messi will ich nicht.“ Am Ende der Saison wird Werner dann in den Ruhestand treten — und in sein Haus nach Wilhelmshaven ziehen. „Bliebe ich hier, fände ich keinen Abstand vom Fußball.“
So einfach kann das sein, wenn man sich versteht. Die Nagelprobe steht dann in der Rückrunde aus, in der Schulte — mit Vertrag bis 2016 — helfen will, Düsseldorf in eine sichere Zukunft zu führen. Um es mit dem Ex-Sportchef von Rapid Wien blumiger zu sagen: „Der Schatz Fortuna soll für alle sichtbar werden.“ Zusammen haben die beiden Sportvorstände den neuen Trainer Lorenz-Günther Köstner ausgewählt. „Ich habe seine unaufgeregte Art immer geschätzt“, sagte Schulte über Köstner. Ohnehin kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Düsseldorf zukünftig mit einiger Betulichkeit, aber auch viel Erfahrung geführt wird. Werner bestätigte den Eindruck. Man habe einen erfahrenen Trainer gesucht, der „in dieses unruhige Umfeld wieder Ruhe bringt“.
Die Formulierung des Tages fand Schulte, befragt nach den kurzfristigen Zielen des Tabellenzehnten: „Wir wollen uns maximal positiv stabilisieren.“