Birgit Prinz wird Ehrenspielführerin des DFB
Frankfurt/Main (dpa) - Gut zwei Jahre nach ihrem letzten Länderspiel für die Frauen-Nationalmannschaft wird Birgit Prinz vom Deutschen Fußball-Bund zur Ehrenspielführerin ernannt.
Die Frankfurterin soll die Auszeichnung einen Tag vor ihrem 36. Geburtstag am Donnerstag beim DFB-Bundestag in Nürnberg erhalten, kündigte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach an. Birgit Prinz ist nach Bettina Wiegmann erst die zweite Frau, der diese Ehre zuteil wird. Bei den Männern sind Fritz Walter, Uwe Seeler, Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus Ehrenspielführer.
„Birgit Prinz ist ein Qualitätssiegel in der ganzen Welt. Sie ist eine der größten Botschafterinnen, die der DFB hervorgebracht hat“, lobte Niersbach die langjährige Spielführerin der Nationalmannschaft bei ihrem Abschiedsspiel im März 2012. Niersbachs Vorgänger Theo Zwanziger adelte Prinz als „Galionsfigur des deutschen Frauenfußballs“.
Die Erfolgsbilanz von Prinz ist einzigartig. Die Stürmerin bestritt 214 Länderspiele und erzielte dabei 128 Tore. 2003 und 2007 wurde sie Weltmeisterin. Europameistertitel mit dem DFB-Team holte sie 1995, 1997, 2001, 2005 und 2009. Bei Olympia gewann sie 2000, 2004 und 2008 dreimal in Serie Bronze. Neunmal wurde sie deutsche Meisterin, einmal mehr konnte sie den DFB-Pokal der Frauen gewinnen.
Auch international ist Birgit Prinz hoch dekoriert. Von 2003 bis 2005 wurde sie dreimal nacheinander Weltfußballerin des Jahres. Fünfmal wurde sie bei der FIFA-Auszeichnung Zweite. In Deutschland wurde sie gleich achtmal zur Fußballerin des Jahres gekürt.
Ihre DFB-Karriere endete allerdings mit einer bitteren Enttäuschung - bei der Heim-WM 2011 war sie nicht fit und verlor dem Viertelfinal-Aus ihren Platz im Team. Beim 1. FFC Frankfurt setzte sie ihre Bundesliga-Karriere noch für eine Saison fort. Heute ist die diplomierte Psychologin beim Frauen-Bundesliga-Aufsteiger 1899 Hoffenheim angestellt.