Jones nennt Ziel: Mädchenstaffel in allen Kreisen
Frankfurt/Main (dpa) - Chef-Organisatorin Steffi Jones erhofft sich von der Weltmeisterschaft 2011 einen dauerhaften Schub für den Frauenfußball in Deutschland.
„Nachhaltig kann es nur über die Verbände, Vereine, Schulen gehen. Ein Ziel muss sein, dass es in allen 330 Kreisen beispielsweise eine Mädchenstaffel geben sollte“, sagte Jones in einem Interview der „Frankfurter Rundschau“ (Freitag). Oft fehle es noch an Plätzen für die jungen Fußball-Frauen. Vom 26. Juni bis 17. Juli findet die Frauen-WM in Deutschland statt. Für das Eröffnungsspiel der DFB-Auswahl in Berlin gegen Kanada sind bereits mehr als 50 000 Karten verkauft.
Einen Vergleich zwischen Frauen- und Männerfußball lehnte Steffi Jones erneut ab. „Der Frauenfußball respektiert, dass die Männer die dominante Rolle gespielt und ihn getragen haben. Die Männer sind die Nummer eins, damit kann ich super leben, weil wir uns als eigenständig und nicht als Konkurrenz betrachten“, sagte die Weltmeisterin von 2007.
Einen Nachholbedarf wollte sie aber nicht abstreiten. „Man darf für den Frauenfußball nicht vergessen, dass noch viel organisiert und investiert werden muss, um selbst für ein Länderspiel das Stadion zu füllen“, sagte die Frankfurterin. Wenn die Frauen-Bundesliga das Nivea der Männer-Regionalliga (4. Liga) erreichen würde, „wäre schon viel gewonnen“, sagte Jones.
Die OK-Chefin und künftige DFB-Direktorin Frauenfußball verteidigte die Eintrittspreise für WM-Spiele von bis zu 50 Euro auch für Partien ohne deutsche Beteiligung. „Es handelt sich um eine WM, und wir als OK können bei der Preisgestaltung keine Unterschiede in der Gruppenphase machen es wäre ja respektlos, wenn wir bei deutschen Spielen 200 Euro, mal theoretisch, nehmen würden und bei anderen Paarungen nur zehn Euro“, sagte Jones. „Dass wir an bestimmten Standorten noch trommeln und werben müssen, wissen wir“, sagte sie.