Nach EM-Triumph will Sasic Titel mit Frankfurt
Frankfurt am Main (dpa) - Zeit für ihre Flitterwochen hatte Celia Sasic noch nicht. Turbulente Wochen liegen hinter Deutschlands Top-Stürmerin. Noch unter ihrem Mädchennamen Okoyino da Mbabi feierte sie Ende Juli bei der Fußball-EM den Titel, wenige Tage später heiratete sie Marko Sasic.
Seit einer Woche trainiert sie nun mit ihren neuen Teamkolleginnen beim 1. FFC Frankfurt. „Die Zeit ist sehr schnell vergangen. Ich fühle mich wohl in der Mannschaft. Das liegt auch daran, dass ich mit dem Großteil schon viel Zeit in der Nationalmannschaft verbracht habe“, sagt die 25-Jährige.
Neuer Name, neue Mannschaft - bei ihrem Wunschverein hat sie noch Großes vor. Die Mitspielerinnen kennen sie, ihre Laufwege, ihren Spielstil. Umstellen muss sie sich da nicht. Nur der Name auf dem Trikot ist noch gewöhnungsbedürftig. „Ich bin immer noch die selbe. Die Leute müssen sich daran gewöhnen und das werden sie auch mit der Zeit“, sagt Sasic lachend.
Mit dem FFC Frankfurt will die Fußballerin des Jahres 2012 „Titel holen“. Bisher gelang ihr das nur im Nationaldress. Ihr früherer Club SC 07 Bad Neuenahr hatte nie die Chance, im Konzert der Großen mitzumischen. Dennoch blieb die bodenständige Stürmerin dem Verein neun Jahre treu. Zahlreiche lukrative Angebote lehnte sie ab. Zu verwurzelt war und ist Sasic mit der Region. Selbst jetzt wechselte sie nicht ihre Bleibe, pendelt täglich von Koblenz nach Frankfurt.
Gemeinsam mit ihrem Mann Marko, Sohn des ehemaligen Zweitliga-Trainers Milan Sasic, wohnt sie in einem Haus voller Fußballer. „Da ist Fußball immer mal Thema. Aber wir reden auch viel über andere Dinge“, erzählt Sasic. Über eine geplante Hochzeitsreise beispielsweise. „Für Flitterwochen war bisher keine Zeit. Das werden wir im Winter nachholen“, kündigt die gebürtige Bonnerin freudig an. Irgendwann will sie auch eine Familie gründen. „Ja klar. Jetzt habe ich aber erst einmal in Frankfurt unterschrieben, weil ich hier spielen möchte“, sagt Sasic.
Beim früheren Champion, der seit fünf Jahren keinen Meistertitel mehr gewonnen hat, will sie den nächsten Schritt machen. „Ich will mich immer weiter entwickeln. Wäre ja schlecht, wenn ich mit 25 schon am Ende wäre. Ich will der Mannschaft helfen, indem ich sehr viele Tore schieße“, erklärt die Nationalspielerin.
Bei ihrem Arbeitgeber hört man das gerne. „Sie hat eine super professionelle Einstellung, ist absolut erfolgshungrig. Wir haben viele Leistungsträgerinnen in unserer Mannschaft. Sie wird sich nicht nur einreihen, sondern in ihrer Art und Weise herausstechen. Sie ist ein Leader-Typ“, sagt FFC-Manager Siegfried Dietrich und schwärmt von seiner Wunschspielerin: „Sie ist eine große Persönlichkeit, die auch abseits des Fußballplatzes mitten im Leben steht.“