Fußball-Nationalteam Torhüterin Frohms kritisiert Kommunikation beim DFB

Wolfsburg · Lange hat Merle Frohms geschwiegen, nachdem sie überraschend ihren Status als Nummer eins im DFB-Team verloren hatte. Sie sei jedenfalls „nicht beleidigt“ gewesen.

Äußerte sich erstmals zu ihrer Degradierung: Merle Frohms.

Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Ex-Nationaltorhüterin Merle Frohms hat die Kommunikation beim Deutschen Fußball-Bund im Umgang mit ihrer Degradierung im Nationalteam bemängelt. „Trainer haben natürlich immer alles Recht der Welt, ihre Entscheidungen zu treffen. Das Einzige, was ich nicht nachvollziehen konnte, war, dass die Kommunikation wenig bis gar nicht vorhanden war“, sagte die 29-Jährige vom VfL Wolfsburg in einem Interview der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“.

Die langjährige Stammkeeperin hatte ihren Platz bei den Olympischen Spielen an die in den USA spielende Ann-Katrin Berger abgeben müssen. Die damals 33-Jährige war von Bundestrainer Horst Hrubesch zur Nummer 1 gekürt worden. „Ich habe es dann erst nach unserem Treffen in Frankfurt erfahren, einen Tag vor der Reise zum Turnier nach Frankreich“, sagte Frohms. Berger sicherte mit starken Leistungen der DFB-Auswahl Olympia-Bronze und wurde danach zu Deutschlands „Fußballerin des Jahres“ gewählt.

„Rücktritt war keine Trotzreaktion“

Im September war Frohms nach 52 Länderspielen aus dem DFB-Team zurückgetreten und dann bei der Testpartie in Duisburg gegen Australien ebenso wie Alexandra Popp und Marina Hegering offiziell vom DFB verabschiedet worden. Die Entscheidung sei schon länger in ihr gereift. „Der Rücktritt war keine Trotzreaktion. Ich war auch nicht beleidigt oder wollte mich der Situation nicht stellen“, erklärte sie.

Im Vorfeld von Olympia sei es „nicht glücklich gelaufen, da hätte ich mir mehr Kommunikation, mehr Austausch und mehr Transparenz gewünscht“. Man habe das aber im Nachhinein mit Hrubesch und DFB-Sportdirektorin Nia Künzer aufgearbeitet: „Ich habe ein ehrliches Feedback gegeben, und das wurde auch mit sehr viel Wertschätzung aufgenommen. Insofern sind wir da im Reinen.“

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(dpa)