Nach WM-Aus Hitzfeld: Trennung von Mitarbeitern für Löw „schwierig“
Stuttgart (dpa) - Personelle Veränderungen im Trainerstab der Fußball-Nationalmannschaft könnten nach Ansicht von Ottmar Hitzfeld an der Loyalität von Bundestrainer Joachim Löw scheitern.
„Ich glaube, dass es psychologisch für ihn schwierig wird, gewisse Lösungen herbeizuführen, weil er ein eingespieltes Team hat“, sagte der frühere Erfolgscoach von Borussia Dortmund und Bayern München der Deutschen Presse-Agentur. „Löw ist zutiefst loyal. Und sich von Mitarbeitern zu trennen ist äußerst schwierig.“ Genau das werde vielleicht aber nötig sein, ergänzte der 69-Jährige.
Löw sitzt auch an diesem Donnerstag in der DFB-Zentrale in Frankfurt mit der sportlichen Führung des Nationalteams um Teammanager Oliver Bierhoff und den Assistenten Thomas Schneider und Marcus Sorg zusammen. Das Treffen ist Teil des vereinbarten Aufarbeitungsprozesses nach dem frühen WM-Aus in Russland. „Ich weiß nicht, welche Lösungen Joachim Löw nun parat hat“, sagte Hitzfeld. Von außen könne er zudem nicht beurteilen, was nun gemacht werden müsse, „weil ich ja kein Teil des Teams bin oder war.“
Der ehemalige DFB-Trainer Erich Rutemöller hat das Vorrunden-Aus indes kritisch kommentiert. „Es gibt eine Reihe möglicher Faktoren, auch im psychischen Bereich: arrogante Selbstsicherheit, vielleicht gar Selbstüberschätzung“, sagte der Sportvorstand des Bundesligisten Fortuna Düsseldorf den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Man hat die Warnschüsse vor dem Turnier nicht ernst genug genommen - auch vielleicht Joachim Löw nicht. Es wurde immer wieder gesagt: Wir schaffen das“, ergänzte der 73-jährige Rutemöller.