Abstieg und 68 Verletzte: Trauriger Abend für Osasuna
Pamplona (dpa) - Trauriger Abend für den Stammclub von FC-Bayern-Profi Javi Martínez: Der CA Osasuna ist aus der ersten spanischen Fußball-Liga abgestiegen und am letzten Spieltag nur knapp einer Katastrophe entgangen.
Trotz eines 2:1-Sieges gegen Betis Sevilla konnte das Team von Trainer Javi Gracia den Abstieg nach 14 Jahren in der Primera División nicht verhindern, da mehrere Konkurrenten am Sonntagabend ebenfalls punkteten. Zudem wurden beim Einsturz eines Tribünenzauns nach einer aktuellen Bilanz des Roten Kreuzes 68 Fans verletzt.
„Panik und Tränen in Pamplona“, titelte das Sportblatt „Marca“. Die Beinah-Tragödie ereignete sich bereits in der zwölften Spielminute, als Oriol Riera gegen den schon vor Anpfiff abgestiegenen Gegner das Führungstor erzielt hatte. Beim Jubel stürzte im El-Sadar-Stadion wegen der vielen nach unten drückenden Fans der Zaun hinter dem Tor ein. Dutzende Menschen - darunter auch Kinder - fielen übereinander auf den Platz. Sanitäter waren schnell zur Stelle, und auch mehrere Spieler halfen den Betroffenen sofort.
Betis-Profi Alfred N'Diaye brachte ein Kind auf seinen Armen in Sicherheit. Die meisten Fans kamen mit leichten Blessuren davon. Zehn mussten mit Knochenbrüchen und anderen Verletzungen in Krankenhäuser gebracht werden.
Betis-Coach Gabriel Calderón machte die veralteten Einrichtungen im zuletzt 1989 renovierten El Sadar für den Unfall verantwortlich. „Es kann nicht angehen, dass es im Jahr 2014 noch solche Stadien gibt“, klagte der Argentinier. „Marca“ vermutet, dass weit mehr als die offiziell angegebenen 19 400 Zuschauer ins Stadion gelassen wurden.
Das Spiel musste 35 Minuten lang unterbrochen werden. Um die Chancengleichheit zu wahren, wurde in drei anderen Partien mit Abstiegskandidaten die Halbzeitpause um 35 Minuten verlängert. Am Ende musste neben Betis und Osasuna auch Valladolid nach einer 0:1-Heim-Pleite gegen den ebenfalls gegen den Abstieg kämpfenden FC Granada den Weg in die zweite Liga antreten.
Bei Osasuna herrschte Trauer. Neben Martínez, der seinem Ex-Club via Twitter die Daumen drückte, lernte ein weiterer spanischer WM-Fahrer, César Azpilicueta (Chelsea), beim Club Atlético das Fußballspielen. „Ich hätte nie gedacht, dass der härteste Moment meiner Karriere mich am Ende erwarten würde“, sagte Kapitän Pachi Puñal. Der 38-Jährige beendet nach 17 Profijahren bei Osasuna seine Karriere.