Arsenal verliert an Boden - Lehmann bald im Tor?
London (dpa) - Steht der zurückgeholte Fußball-Rentner Jens Lehmann beim FC Arsenal bald wieder zwischen den Pfosten? Der frühere deutsche Nationalkeeper sah von der Ersatzbank mit an, wie sein alter Rivale Manuel Almunia gegen West Bromwich Albion eine nervöse Partie bot und das 0:2 verschuldete.
Am Ende reichte es für die Verfolger in Englands Premier League nur zu einem 2:2, während Spitzenreiter Manchester United die Bolton Wanderers dank eines „Last-Minute“-Tors von Dimitar Berbatow auch zu zehnt mit 1:0 schlug und auf fünf Zähler enteilte.
Manchester City, bei dem der deutsche Nationalverteidiger Jerome Boateng nur auf der Bank saß, verlor bei Meister FC Chelsea mit 2:0 und musste Rang drei für die Londoner räumen. Millionen-Einkauf Fernando Torres hatte einige gute Szenen, muss aber weiter auf sein erstes Tor für Chelsea warten. Der zweite Winter-Neuzugang, der brasilianische Verteidiger David Luiz, traf dagegen zwölf Minuten vor Schluss. Ramires besiegelte in der Nachspielzeit den Sieg, der ManCitys geringe Aussichten auf den ersten Meistertitel seit 1968 weiter eintrübte.
„Lehmann auf Standby für Schock-Arsenal-Comeback“, kündigte derweil das Boulevardblatt „Mail on Sunday“ an. Trainer Arsène Wenger schloss nach dem Patzer des 30 Jahre alten Spaniers Almunia, der sich beim Herauslaufen verschätzte und dabei dem eigenen Verteidiger den Weg versperrte, eine „echte“ Rückkehr des eigentlich nur als Nothelfer reaktivierten 41 Jahre alten Lehmann nicht aus.
„Ein gewaltiger Fehler“, urteilte der Franzose über die Almunia-Szene und betonte: „Bei uns herrscht Wettbewerb auf jeder Position. Wenn ein Spieler bereit ist oder ich ihn für besser halte, spielt er. Ob Torhüter oder Stürmer, da gibt es keinen Unterschied.“
Handlungsbedarf besteht, Almunia und die Arsenal-Verteidigung hinterließen bei Außenseiter West Brom nicht den besten Eindruck. „Peinlich“ fand der „Observer“ beide Gegentore - Steven Reid (3. Minute) und Peter Odemwingie (58.) brachten Arsenal an den Rand einer Niederlage. Andrej Arschawin (70.) und Robin van Persie (78.) glichen dann noch aus. Von „selbstmörderischem Verhalten“ Almunias sprach die „Sunday Times“: „Man fragt sich, wo das für Arsenal endet. Sicher nicht mit der Meisterschaft.“ Mit dem Remis konnte Arsenal nur eines der letzten sechs Spiele gewinnen - und das gegen Drittligist Leyton Orient im FA-Cup.
Profitieren konnte ManUnited, Berbatow war in der 88. Minute mit seinem 20. Liga-Treffer zur Stelle, mit dem der Bulgare seine Führung in der Liste der besten Torschützen untermauerte. Zuvor hatte Verteidiger Johnny Evans nach grobem Foulspiel Rot gesehen (76.). Ausnahmsweise hatte Trainer Sir Alex Ferguson, der wegen Schiedsrichterkritik das erste Match einer Fünf-Spiele-Sperre auf der Tribüne absaß, daran nichts auszusetzen. „Wir können uns nicht beklagen, es war vielleicht etwas unglücklich“, sagte der Schotte und lobte den Kampfeswillen seiner Elf. „Kein anderer Club hat diese Charakterstärke.“
Thomas Hitzlsperger und West Ham United sammelten bei Tottenham Hotspur einen wichtigen Punkt gegen den Abstieg. Die „Hammers“ erkämpften sich im London-Derby ein torloses Remis. Stoke City mit dem früheren deutschen Nationalverteidiger Robert Huth schlug Newcastle United klar mit 4:0 (1:0).