Champions-League-Reform Dänemarks Fußballvereine drohen UEFA mit Austritt
Kopenhagen (dpa) - Dänemarks Erstliga-Fußballclubs drohen wegen der umstrittenen Reform der Champions League mit einem kompletten Rückzug aus dem Premium-Wettbewerb der UEFA.
„Wir sind uns einig, dass wir das tun müssen, was am Besten für den dänischen Fußball ist“, sagte der Chef des Verbands der dänischen Superliga-Vereine, Claus Thomsen, der Zeitung „BT“. „Wenn das bedeutet, dass wir in anderen Turnieren als denen der UEFA spielen, dann ist das eben so.“ Eine endgültige Entscheidung sei in dieser Sache aber noch nicht getroffen, betonte Thomsen. Die dänischen Vereine befürchten, dass die Änderungen in der Königsklasse ab 2018 zulasten der Teilnahme kleiner und mittelgroßer Länder gehen.
Zuvor hatte der Direktor des amtierenden dänischen Meisters FC Kopenhagen, Anders Hørsholt, am Donnerstag in der Zeitung „BT“ angekündigt, dass der Verein mit anderen Klubs aus den Niederlanden, Schweden, Belgien, Norwegen und Schottland über eine neue transnationale Liga verhandle.
Ende August hatte die UEFA Reformpläne für die Königsklasse vorgestellt. Diese sehen unter anderen vor, dass die vier Topnationen des UEFA-Nationenrankings von der Saison 2018/19 an je vier Teams für die Gruppenphase stellen. Die UEFA reagierte mit dieser Entscheidung auf den Druck der Top-Clubs und der European Club Association ECA, die indirekt sogar mit einer Abspaltung gedroht hatten. Auch die Geldverteilung soll zugunsten historisch erfolgreicher Clubs verändert werden. Dies wurde besonders in Ligen mittlerer und kleiner Länder heftig kritisiert.