„Genie bis zum Schluss“: Luca Tonis emotionaler Abschied
Verona (dpa) - Ganz allein drehte Luca Toni seine letzte Ehrenrunde. Er klatschte mit erhobenen Händen ins Publikum, verbeugte sich immer wieder. Die Fans im Stadion Marcantonio Bentegodi erhoben sich und feierten ihren Star mit Sprechchören.
„Es war ein fantastischer Abend, ich danke allen, weil es wirklich sehr emotional war“, sagte der frühere Bayern-Stürmer, der mit einem Tor für seinen Club Hellas Verona und einem Sieg gegen Meister Juventus Turin seine Karriere beendet hat. Minutenlang ließ sich Toni von den Fans feiern, am Ende wischte sich der 38-Jährige sogar Tränen aus dem Gesicht.
„Ich kann nur allen Danke sagen, die diesen Abend zu einem magischen gemacht haben. Ich werde mich für immer daran erinnern“, sagte Toni nach dem Schlusspfiff. Nach mehr als 20 Jahren als Fußball-Profi, dem Gewinn des WM-Titels 2006 mit Italien, zwei Deutschen Meisterschaften mit dem FC Bayern und den Torjägerkanonen in Deutschland und Italien ist Schluss. „Für mich war es heute unmöglich, nicht berührt zu sein. In einer Woche habe ich noch einmal 22 Jahre Fußball durchlebt und dabei gewusst, dass das letzte Spiel ein Besonderes wird“, sagte er.
Und tatsächlich verabschiedete sich Toni gegen seinen Ex-Club Juventus spektakulär von der Fußball-Bühne: In der 43. Minute lupfte er einen Foulelfmeter über Torwart Neto ins Tor. „Er beendet seine Karriere mit einem Elfmeter, an den man sich erinnern wird“, urteilte die „Gazzetta dello Sport“. „Genie bis zum Schluss.“ Toni sagte: „Das war vielleicht das schönste Tor meiner Karriere, weil es das letzte war.“ Am letzten Spieltag gegen US Palermo will er nicht mehr auflaufen.
Vergangene Saison war Toni noch mit 22 Treffern Torschützenkönig in der Serie A, diese Saison traf er nur sechsmal. Doch mit dem Sieg gegen Turin gelangen Toni und Co. auch, Juves beeindruckende Serie von 26 Liga-Partien ohne Niederlage zu beenden. „Toni Show, er stellt Juve ein Bein und verabschiedet sich mit einem gelupften Elfmeter“, schwärmte der „Corriere dello Sport“. „Eine Karriere zum Einrahmen.“
Zwar ist der frühere Weltklasse-Stürmer in seiner letzten Saison mit Hellas abgestiegen, dennoch dankte er dem Club für „zwei fantastische Jahre“. Und auch in Zukunft will Toni den Verein beim Wiederaufstieg unterstützen. „Ich will meine Ideen in diesen Verein einbringen“, versprach er. „Nicht als Trainer, weil ich sehe, wie schnell man dort altert“, ergänzte er schmunzelnd. „Aber sicherlich werde ich ab Morgen voller Begeisterung etwas Neues mit der Mannschaft machen.“