Premier League Glücksgefühle bei Gündogan und Man City

Manchester (dpa) - Ilkay Gündogan strahlte noch lange nach dem Abpfiff übers ganze Gesicht. „Was für ein Gefühl“, schrieb der deutsche Nationalspieler später bei Twitter, „mein erstes Tor in dieser Saison und ein weiterer wichtiger Sieg!

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Mit seinem Treffer für Tabellenführer Manchester City hatte Gündogan in der 14. Minute den 4:1-Sieg gegen Tottenham Hotspur eingeleitet. Mit dem 16. Erfolg in Serie bauten die Skyblues ihren Rekord in der Premier League aus und scheinen auf dem Weg zum Titel kaum noch aufzuhalten.

„Ilkay Gündogan hat seine Manchester-City-Karriere zur bestmöglichen Zeit wiederbelebt“, schrieb die britische Zeitung „The Independent“ über den früheren Dortmunder, der dem Kader „zusätzliche Qualität und Tiefe“ gebe. Nach einem Kreuzbandriss und acht Monaten Zwangspause hatte der 27-Jährige erst im September sein Liga-Comeback gegeben. „Solche Spiele geben Selbstvertrauen, das ist wichtig für mich“, freute sich Gündogan beim Sender BT Sport. „Das war ein guter Tag.“

Der überragende Kevin De Bruyne (70.) und Raheem Sterling (80./90.) sorgten für den klaren Sieg des in dieser Saison noch ungeschlagenen Spitzenreiters gegen die überraschend schwachen Spurs, denen nur ein spätes Tor durch Christian Eriksen (90.+3) gelang.

Trainer Pep Guardiola stellte damit seinen eigenen Rekord aus Spanien ein. Auch dort hält er mit 16 Siegen als Coach des FC Barcelona den Rekord für die längste Siegesserie. In der Bundesliga gelangen ihm mit dem FC Bayern sogar 19. „Das sind drei unglaubliche Clubs“, gab sich Guardiola bescheiden. „Sie unterstützen mich und haben hervorragende Spieler. Ohne das wäre es nicht möglich.“

Beim früheren Rekordhalter FC Arsenal (14 Siege) kann man von solchen Erfolgen derzeit nur träumen. Dank des starken Mesut Özil beendeten die Londoner immerhin ihre Minikrise mit einem knappen 1:0 (1:0) gegen Aufsteiger Newcastle United. Der Weltmeister traf in der 23. Minute per sehenswertem Volleyschuss. „Superb“, schwärmte sein Trainer Arsène Wenger später. „Er hat sowas einfach drauf.“

„Ein Moment der Brillanz“, lobte auch die Zeitung „Guardian“, die zugleich aber „Arsenals lethargischen Auftritt“ kritisierte. „The Telegraph“ nannte es einen „unbequemen Sieg“. Die Gunners, die zuvor vier Spiele lang auf einen Dreier gewartet hatten, stehen nun mit 19 Punkte Rückstand auf die Spitze auf dem fünften Platz.

Erster Verfolger von City, elf Zähler dahinter, bleibt Manchester United. Der Fußball-Rekordmeister setzte sich bei West Bromwich Albion mit 2:1 (2:0) durch. Romelu Lukaku (27.) und Jesse Lingard (35.) trafen für die Red Devils, die auf den gesperrten Paul Pogba verzichten mussten. Mit dem Anschlusstor für West Brom machte es Gareth Barry (77.) noch einmal spannend. Zu mehr reichte es nicht.

Meister Chelsea zitterte sich dank Marcos Alonso (45.+3) zuhause zu einem knappen 1:0 (1:0) gegen den FC Southampton. Für den Dritten der Tabelle sollte die Titelverteidigung bei 14 Punkten Rückstand vorerst eigentlich kein Thema mehr sein. Torschütze Alonso hatte dennoch einen Plan: „Wir müssen ab jetzt jedes Spiel gewinnen.“

Der FC Liverpool um Trainer Jürgen Klopp ist dank des neunten Saisonsieges auf den vierten Tabellenplatz geklettert. Der 18-malige englische Meister setzte sich beim AFC Bournemouth mit 4:0 (3:0) durch. Die Treffer für die Reds erzielten Philippe Coutinho (20.), Dejan Lovren (26.), Mohamed Salah (44.) und Roberto Firmino (66.).

Aufsteiger Huddersfield Town freute sich derweil über den 4:1-Sieg beim FC Watford nach einer ereignisreichen Partie, die beide Teams mit zehn Mann beendeten. „Ich bin sehr stolz und zufrieden“, sagte Coach David Wagner, der sein Team auf Platz elf „im Rennen“ sieht.