Inter schwächelt vor dem Duell mit Bayern
Turin (dpa) - Zehn Tage vor der Neuauflage des Champions League-Finals gegen Bayern München ist Inter Mailand aus dem Tritt gekommen. Im „Derby d'Italia“ verlor der Triple-Sieger bei Juventus Turin mit 0:1.
Nach dem herben Rückschlag im Titelrennen fürchten die „Tifosi“ im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League im Giuseppe Meazza-Stadion gegen den deutschen Meister den nächsten Dämpfer.
In Turin erinnerten nur die schwarz-blau gestreiften Trikots an Inter Mailand. Der Champions League-Sieger aber war kaum wieder zu erkennen: harmlos und ideenlos stolperte Inters Star-Ensemble über den Platz. In der ersten Halbzeit langweilte sich Juve-Keeper Gianluigi Buffon beinahe zu Tode, während sein Team Inter an die Wand spielte. Ex-Bayer Luca Toni rackerte bis zu seiner Auswechslung in der 65. Minute unermüdlich und war stets gefährlich. Den Siegtreffer besorgte der zweite Neuzugang Alessandro Matri in der 30. Minute.
Erst gegen Ende der Partie wachte Meister Inter auf und hätte durch Stürmer Eto'o sogar noch zwei Tore machen können. In der 82. scheiterte der Kameruner jedoch an dem mutig aus seinem Tor herausstürzenden Buffon, in der 89. Minute knallte er den Ball statt ins leere Tor aus wenigen Metern an die Querlatte.
Trotz der Niederlage hat Inter-Coach Leonardo die Meisterschaft noch nicht abgeschrieben. „Wir bleiben im Titelrennen“, betonte der Brasilianer. Inter (44 Punkte) hat auf Rang vier nach 25 Spieltagen schon acht Zähler Rückstand auf Spitzenreiter AC Mailand (52), allerdings ein Spiel weniger ausgetragen, als der am Wochenende mit 4:0 gegen Parma erfolgreiche Lokalrivale. Sein Nachholspiel absolviert Inter am Mittwoch dieser Woche beim AC Florenz. Dies wird eine Woche vor dem Bayern-Spiel eine schwere Aufgabe, da die Toskaner in blendender Form sind. Am Sonntag siegten sie bei den starken Palermitanern mit 4:2.
Während Inter am Montag versuchte, die Pleite in Turin abzuhaken, genoss Juve-Trainer Luigi Del Neri den Erfolg: „Inter zu schlagen ist gut für die Moral,“ meinte der zufriedene Coach, der sich am Montag über die Schlagzeilen der Sportgazzetten freuen durfte: „Was für eine Juve!“, titelte „Tuttosport“ und der „Corriere dello Sport“ schrieb: „Endlich! Da ist es wieder, die echte Juventus!“