Khedira und Higuaín treffen bei Juve-Auftaktsieg

Turin (dpa) - Viel besser hätte der Start für Juventus Turin und Sami Khedira nicht verlaufen können. Erster Sieg, erster Treffer des deutschen Weltmeisters und ein perfektes Debüt für Top-Neuzugang Gonzalo Higuaín.

Foto: dpa

Mit dem 2:1 (1:0) gegen den AC Florenz dokumentierte die „Alte Dame“ bereits am ersten Spieltag der neuen Serie-A-Saison seine Ausnahmestellung. Juventus hat eine derartige Dominanz in Italien, dass wenige Teams überhaupt als Konkurrenten gelten. In Anspielung an die Herrschaft des FC Bayern in der Bundesliga wird die Serie A schon „Bundesserie A“ genannt.

Gestärkt durch hochkarätige Transfers gehen die Turiner auf die Jagd nach dem sechsten Meistertitel in Serie. Ihren Star Paul Pogba gaben sie zwar an den Premier-League-Club Manchester United ab, dafür kassierten sie aber die Rekordsumme von 105 Millionen Euro. Einen Großteil davon, rund 90 Millionen Euro, investierten sie in den Argentinier Gonzalo Higuaín, der für den Liga-Zweiten SSC Neapel vergangene Saison 36 Tore geschossen hatte - so viele wie noch kein Spieler zuvor.

Und der teure Neuzugang hielt prompt, was er versprach. Als Higuaín am Samstagabend eingewechselt wurde, dauerte es nur neun Minuten, und der Stürmerstar hatte nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch den den Kroaten Nikola Kalinic (69.) den Siegtreffer zum 2:1 erzielt.

Die Ehre des ersten Saisontores für Juve war aber Khedira vorbehalten. Per Kopf war der Mittelfeldspieler in der 37. Minute erfolgreich und brachte die Gastgeber in Führung. „Unser erster Sieg, lasst uns so weitermachen“, twitterte Khedira nach dem Spiel. Lob vom Trainer gab's auch. „Khedira ist ein Spieler mit außerordentlichem Format. Es reicht, ihn spielen zu sehen“, sagte Massimiliano Allegri.

Der gute Auftakt für Khedira ist auch ein Zeichen an Bundestrainer Joachim Löw. Nachdem sich der Mittelfeldspieler im EM-Viertelfinale gegen Italien verletzt und dadurch das Halbfinale verpasst hatte, scheint der 29-Jährige nun wieder fit zu sein. Einer Nominierung von Khedira, der auch als möglicher Nachfolger von Bastian Schweinsteiger als Kapitän gilt, für die Länderspiele gegen Finnland in Mönchengladbach (31. August) und in Norwegen (4. September) steht also nichts im Wege.

Mit Juve will Khedira in dieser Saison nach Möglichkeit wieder in allen Wettbewerben erfolgreich sein. „Dieses Jahr wollen wir alle Titel gewinnen“, erklärte Mitspieler Higuaín, „aber wir sind noch am Anfang.“

Einen guten Start legte auch der Konkurrent AS Rom hin. Der Liga-Dritte der letzten Saison kam daheim zu einem klaren 4:0 gegen Udinese Calcio. Diego Perotti brachte die Hauptstädter mit zwei verwandelten Foulelfmetern in der zweiten Halbzeit in Führung (65., 75.). Der ehemalige Wolfsburg-Torjäger Edin Džeko erhöhte acht Minuten vor Spielende auf 3:0, ehe Mohamed Salah wenig später den Schlusspunkt setzte (84.). Der deutsche Nationalverteidiger Antonio Rüdiger fehlte bei den Römern weiter wegen seines Kreuzbandrisses.