Klopp will ersten Titel mit Liverpool
Liverpool (dpa) - Jürgen Klopp hat die erste Chance auf einen Titelgewinn mit der FC Liverpool: Der deutsche Coach ist für die Fans der Reds beim Ligapokalfinale am Sonntag im Londoner Wembley-Stadion gegen Manchester City der Hoffnungsträger.
In der Stadt wird nur noch vom „Klopp-Final“ gesprochen.
„Klopp hat eine Präsenz, eine Aura. Die Spieler werden zu ihm aufschauen und ihm vertrauen, dass er sie zum Pokalsieg führen wird“, erklärte Liverpool-Legende Steven Gerrard in der britischen Zeitung „The Telegraph“.
„Thank you, Steve“, entgegnete Klopp auf das Lob des langjährigen Liverpool-Kapitäns. „Ich habe ihm 100 Pfund dafür bezahlt“, scherzte der Coach und fügte ernst hinzu: „Ich bin nicht sicher, ob ich den Unterschied ausmachen kann, aber ich kenne den Weg zum Titel.“
2012 gewann er mit Borussia Dortmund den DFB-Pokal. 2014 und 2015 scheiterte er allerdings im Finale an den Bayern und Wolfsburg. „Ich kenne beide Situationen nach einem Endspiel. Doch vor dem Spiel ist nichts entschieden“, erklärte er.
In den Fan-Shops der Stadt gibt es T-Shirts, Mützen und Schals mit dem Slogan und dem Konterfei des Fußball-Lehrers. Und Klopp hat vor dem Endspiel in die Motivationsschublade gegriffen. Mit einem Video früherer Erfolge aus der Vereinsgeschichte der Reds will der Coach seine Profis heiß machen. „Wir müssen nicht auf andere Teams oder Vereine gucken. Wir können unsere eigene Geschichte nutzen“, erklärte der Trainer des Rekord-Ligapokalsiegers.
Seine Geschichte mit dem Austragungsort hat auch der der 48-Jährige. 2013 verlor er im Wembley mit Borussia Dortmund das Champions-League-Finale gegen Bayern München unglücklich mit 1:2. „Ich kenne das Stadion“, sagte Klopp.
Geht es nach dem Liverpool-Trainer, ist seine Mannschaft bestens präpariert für das Duell gegen die Citizens. „Wir haben einen Plan und meine Spieler wissen davon“, sagte der frühere Dortmund und Mainzer Trainer. Einzelheiten wollte der Ex-Profi natürlich nicht preisgeben. „Sogar in Manchester besitzen sie Fernseher“, witzelte er.
An Manchester City hat er ohnehin beste Erinnerungen. Beim 4:1-Erfolg im Etihad-Stadium zeigte der 18-fache englische Meister im November sein wohl bestes Spiel unter dem Nachfolger von Brendan Rodgers. „Wir haben die Möglichkeit, ihnen mehr Probleme zu bereiten als sie sich vorstellen können“, kündigte Klopp an.
Im Falle eines Sieges muss Klopp allerdings auf eine Pokal-Feier verzichten. Bereits am Mittwoch kommt es in der Premier League zur Neuauflage des Ligapokalfinals an der Anfield Road.
Und Manchester wird auch in den folgenden Wochen ein Thema an der Merseyside bleiben. Im Achtelfinale der Europa League trifft der Club am 10. und 17. März auf den Erzrivalen Manchester United. „Ich habe zu meinem Trainerstab am Donnerstag gesagt, dass ich Man United will. Großartig“, schwärmte Klopp über die Auslosung.