Mertesacker und Arsenal mit Mühe - City vorn
London (dpa) - Arsenals Coach Arsène Wenger adelte Per Mertesacker schon vor dem 2:1 (1:1)-Zittersieg gegen den AFC Sunderland. Der deutsche Fußball-Nationalspieler werde von Spiel zu Spiel besser, lobte der Elsässer.
„Er hat die Persönlichkeit, unser Abwehrchef zu werden. Man muss den Deutschen vertrauen, denn sie können kämpfen“, erklärte Wenger. Mit einer soliden Leistung lieferte „Merte“ den Beweis. Mann des Tages war aber Arsenals niederländischer Kapitän Robin van Persie mit zwei Treffern (1./83. Minute). Kurios: In der Halbzeit hatte Arsenal per Presseerklärung alle Spekulationen um einen vorzeitigen Abschied van Persies beendet. Der Stürmer stehe noch bis 2014 unter Vertrag und werde diesen erfüllen. Van Persie hatte mit dem Verkauf seines Hauses Gerüchte um einen Wechsel zu Manchester City genährt.
Manchester City bezwang unterdessen Aston Villa souverän mit 4:1 (1:0), bleibt mit 22 Punkten ungeschlagen und verdrängte Manchester United (20 Punkte) von der Tabellenspitze. ManUnited, ebenfalls noch ohne Niederlage, kam beim FC Liverpool nur zu einem 1:1 (0:0). Dritter ist weiter der FC Chelsea (19) nach dem 3:1 (2:0) über den FC Everton.
An Liverpools Anfield Road ging es erst nach dem Schlusspfiff so richtig los. Dem 18-maligen englischen Meister FC Liverpool droht nach dem Remis gegen ManUnited ein juristisches Nachspiel. Der englische Verband (FA) ermittelt gegen „Reds“-Stürmer Luis Suarez. Der Uruguayer soll Manchesters Patrice Evra während der Partie angeblich mehrfach rassistisch beleidigt haben.
„Die FA wird in dieser Sache ermitteln“, hieß es in einem Statement des Verbandes, „Schiedsrichter Andre Marriner wurde über diese Anschuldigungen informiert und hat alles direkt an die FA weitergegeben.“ Der 39-malige französische Nationalspieler Evra erneuerte die Vorwürfe in einem Interview des TV-Senders Canal Plus: „Man kann sehen, dass er das ominöse Wort zehnmal sagt. Dafür ist im Jahr 2011 kein Platz mehr.“ Suarez bestritt die Anschuldigungen. Er sei über den Rassismus-Vorwurf bestürzt, erklärte der Angreifer auf seiner „Facebook“-Seite.
Die Affäre um Evra stand für Manchester United am Ende eines enttäuschenden Nachmittags. Erst der eingewechselte Mexikaner Javier Hernandez bewahrte United mit seinem Kopfballtor zum 1:1 (81.) vor der ersten Saisonniederlage. Steven Gerrard hatte für die Führung der „Reds“ gesorgt (68.). Es war der erste Auftritt des 30-Jährigen in der Startelf seit dem 6. März und einer Verletzungspause von fast sieben Monaten. Manchesters Trainer Sir Alex Ferguson hatte seinen am 13. Oktober von der UEFA für die gesamte EM-Vorrunde gesperrten Stürmerstar Wayne Rooney 69 Minuten lang auf der Bank gelassen.
Bayern Münchens Champions-League-Gegner Manchester City nutzte den Patzer des Stadtrivalen und übernahm dank des mühelosen Erfolgs über Villa die Tabellenspitze. Mario Balotelli (28.), Adam Johnson (47.), der Ex-Hamburger Vincent Kompany (52.) in seinem 100. Spiel für City und James Milner (71.) erzielten die Tore für die „Sky Blues“. Der frühere Wolfsburger Edin Dzeko musste bei „City“ draußenbleiben. Manchester City führt die Premier League erstmals seit 2007 an. Britische Medien blicken bereits auf das Spitzenspiel zwischen Manchester United und City am k23. Oktober. Coach Roberto Mancini tönte: „Her mit United.“