Serie A „Niente festa“ - Juve verspielt den vorzeitigen Titel
Rom (dpa) - Mit dem vorzeitigen Scudetto wurde es (noch) nichts, doch die Titelfeier für Juventus Turin soll nur um eine Woche aufgeschoben sein.
Eigentlich wollten die Turiner um den verletzten deutschen Fußball-Nationalspieler Sami Khedira bereits am Sonntag ihren sechsten Meistertitel in Serie feiern. Doch stattdessen kassierte Juve beim AS Rom und Antonio Rüdiger eine 1:3-Niederlage.
„Niente festa“, titelte die Zeitung „Gazzetta dello Sport“. „Meistertitel tiefgekühlt“, schrieb „La Repubblica“. In der Langeweile der italienischen Seria A, die seit Jahren Juventus dominiert, machte sich sogar ein Funken Hoffnung breit. Ein Funken Hoffnung, dass es doch noch anders als erwartet kommen könnte.
Doch an Juves Titelgewinn dürfte es trotz der Niederlage im Olympiastadion keine Zweifel geben. Zwei Spieltage vor Schluss beträgt der Vorsprung auf Rom vier Punkte. Nach der fünften Saisonniederlage können die Bianconeri am Sonntag mit einem Heimsieg gegen den FC Crotone die Meisterschaft in der Serie A perfekt machen.
„Wenn man so nahe am Ziel ist, sollte man keine Punkte verschenken, weil sich danach die Dinge verkomplizieren“, sagte Juve-Verteidiger Leonardo Bonucci. „Die Niederlage sollte uns eine Lektion sein.“ Coach Massimiliano Allegri twitterte: „Keine Sorge, aber .... die Antennen gut ausfahren!“ Vor dem Meisterschafts-Endspurt, dem Pokal-Endspiel und dem Champions-League-Finale am 3. Juni in Cardiff gegen Real Madrid hofft Juve ja sogar noch auf das erste Triple der Vereinsgeschichte. Der verletzte Nationalspieler Sami Khedira geht davon aus, dass er zu den entscheidenden Spielen wieder fit ist.
Die Roma war nach einem Tor von Mario Lemina zwar im Rückstand. Doch Daniele De Rossi, Stephan El Shaarawy und Radja Nainggolan drehten die Partie zugunsten der Gastgeber. Rom hat als Zweiter vor Neapel nun gute Chancen auf die direkte Champions-League-Qualifikation.
Psychologisch sei der Sieg besonders wichtig, sagte Roma-Trainer Luciano Spalletti: „Es ist nicht nur der Sieg, der zählt. Wir wollten zeigen, wer wir sind, dass wir die Entschlossenheit haben, die Dinge zu ändern.“ Nur einer dürfte sich weniger gefreut haben: Club-Legende Francesco Totti durfte erst in der Nachspielzeit auf den Platz. Und das im letzten großen Spiel vor dem Ende seiner Karriere.