„Öoohzil!!!“: Spanien feiert „deutschen Mozart“
Madrid (dpa) - Mesut Özil gab den Takt vor und das „weiße Ballett“ tanzte wie im Rausch: Mit einer Galavorstellung hat der deutsche Fußball-Nationalspieler Real Madrid zu einem 3:1-Auswärtssieg (2:0) über Racing Santander geführt.
Die „Königlichen“ bleiben damit im Rennen um die spanische Meisterschaft mit dem FC Barcelona. Dass der verletzte Cristiano Ronaldo fehlte, merkte kaum jemand. Dafür erntete Özil die bislang größten Jubelarien seit seinem Wechsel nach Madrid im vergangenen Sommer. „Sein süßer Tanz im Sardinero-Stadion glich einer Aufführung des 'Schwanensees', die selbst Tschaikowski begeistert hätte“, schrieb die Sportzeitung „As“.
„Öoohzil!!!“ titelte das Konkurrenzblatt „Marca“, das den Ex-Bremer als „deutschen Mozart“ feierte und zum Schluss gelangte: „Özil ist bei Real Madrid zu einem Idol avanciert.“ In der Partie gegen den Tabellen-12. brillierte der 22-Jährige mit seinem Kurzpassspiel als Sturmdirigent sowie Vorlagengeber - und ließ den wegen seiner Formschwäche pausierenden Kaká völlig vergessen. In dem Spiel fehlte zudem der verletzte Sami Khedira.
Özil leitete den Führungstreffer von Emmanuel Adebayor (24. Minute) ein und gab auch den Pass zum 2:0 durch Karim Benzema drei Minuten später. Der Franzose war in der Schlussphase ein zweites Mal erfolgreich (75.), nachdem Kennedy Bakircioglu (70.) für die Gastgeber getroffen hatte. Özil selbst scheiterte in der zweiten Hälfte nur knapp an Keeper Toño.
Begeistert war auch die Club-Führung: „Özil ist ein Wunderwerk. Er wird das Spiel Real Madrids in diesem Jahrzehnt prägen. Er gibt den Rhythmus an und begeistert selbst die Gegner“, meinte Reals Generaldirektor Jorge Valdano. Racing-Trainer Marcelino García Toral gab ihm Recht: „Özil ist eine Sensation, ein Spieler ohne Gleichen.“
Die Fachpresse war sich indes einig, dass der Deutsche dem spanischen Rekordmeister zur bislang stärksten ersten Halbzeit der Saison verholfen habe. „Özil erleuchtet Real Madrid“, meinte die Zeitung „El País“. Die Gazetten überschlugen sich geradezu mit Superlativen: „Allgegenwärtig“, „kaiserlich“ („El Mundo“), „erhaben“, „herrlich“, „zauberhaft“, „spektakulär“ („Marca“).
Mit dem Sieg in Santander verkürzte Real Madrid den Rückstand auf den Erzrivalen FC Barcelona wieder auf sieben Punkte. Trainer José Mourinho zeigte sich dennoch selbstkritisch: „Wenn wir gut spielen, gewinnen wir. Aber Barça siegt auch, wenn es mal nicht so gut läuft.“