„Super-Ibra“ hält Milan auf Titelkurs
Mailand (dpa) - Milans Superstar Zlatan Ibrahimovic hat sich in der italienischen Fußball-Meisterschaft für den Champions League-Knüller gegen den FC Barcelona warm geschossen.
Vor dem Viertelfinal-Hinspiel gegen die Spanier am Mittwoch in Mailand war vor allem der schwedische Nationalstürmer dafür verantwortlich, dass der Meister in der Serie A auf Titelkurs blieb. Mit zwei Toren führte „Ibra“ sein Team beim 2:1 gegen den AS Rom beinahe im Alleingang zum Sieg.
Der AC Mailand (63 Punkte) führt weiter vor Juventus Turin (59). Die „Alte Dame“ besiegte Inter Mailand mit 2:0. Martin Caceres (57.) und der eingewechselte Alessandro del Piero (71.) erzielten die Tore. Auf Platz drei folgt Lazio Rom (51). Ohne den verletzten Miroslav Klose kamen die Römer zu einem knappen 1:0-Erfolg gegen Cagliari. Mobido Diakité gelang der entscheidende Treffer für die Römer in der 88. Minute. Auf Rang vier folgt der SSC Neapel (48), der zu Hause gegen Catania nicht über ein 2:2 hinauskam.
Im Giuseppe-Meazza-Stadion hatte der 31-jährige Ibrahimovic zum Auftakt des 29. Spieltages am Samstagabend in der 53. Minute per Strafstoß und in der 83. Minute per Kopf getroffen. Kurz vor der Pause hatte Pablo Osvaldo (44.) die Führung für die Gäste markiert. Mit seinen zwei Treffern gegen die Römer baute Ibrahimovic seine Führung in der Torjäger-Wertung der Serie A weiter aus. Der Schwede hat in der laufenden Saison bereits 22 Tore, Udineses Antonio Di Natale bislang 19 Treffer erzielt.
Italiens Sportzeitungen feierten Ibrahimovic am Sonntag überschwänglich. Der „Corriere dello Sport“ bejubelte „Super-Ibra“, die „Gazzetta dello Sport“ bezeichnete den Stürmer als „Matador“. „Ibra versenkt den AS Rom“, titelte „Tuttosport“. Auch Milans Vize-Präsident Adriano Galliani stimmte in die Lobeshymnen ein: „Er ist einfach fantastisch“, meinte Galliani, der sich nach dem Halbfinal-K.o. im italienischen Pokal in der vergangenen Woche gegen Juve über das schnelle Comeback seines Teams freute.
Milan-Coach Massimiliano Allegri lobte nicht nur Ibrahimovic, sondern seine gesamte Mannschaft. „Wir haben nach dem 0:1 Charakter bewiesen“, sagte der Coach. Besonders freuen konnte sich Allegri auch über das Comeback von Kevin-Prince Boateng. Der gebürtige Berliner spielte nach überstandener Verletzung die letzte halbe Stunde und konnte überzeugen. Einziger Wermutstropfen für die Mailänder war die Verletzung von Thiago Silva. Der Routinier in der Abwehr zog sich eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel zu und humpelte mit Krücken aus dem Stadion. Gegen Barcelona wird er fehlen.
„Das tut mir sehr leid für Thiago“, meinte Ibrahimovic. Anstatt sich für seine beiden Tore feiern zu lassen, dachte der Schwede vor allem an seinen verletzten Kollegen. Wie schon einige Tage zuvor Club-Besitzer Silvio Berlusconi, beklagte auch Ibrahimovic die vielen Verletzungen im Team. „Da muss sich was ändern“, forderte der Stürmer. In Italien wurde dies als Kritik am Trainerstab aufgefasst, der die Spieler nicht richtig trainiere und phasenweise überfordere.