Meinung Lahm als OK-Chef - Taktische DFB-Schachzüge
Was aus einem Organisationschef eines großen Fußballturniers in dieser Republik werden kann, darf man an Franz Beckenbauer beobachten. Der „Kaiser“ tourte einst als Orga-Gott mit dem Helikopter durch die Fußball-WM 2006 — und gilt heute im Verband als persona non grata.
Die Sommermärchen-Affäre mit ungeklärten Geldflüssen hat Beckenbauer viel des Ruhms genommen, den er sich seinerzeit erlächelt und erarbeitet hat. Philipp Lahm wird solches nicht passieren. Weil er ein profunder Manager in eigener Sache ist und für die Aufgabe geeignet scheint: Lahm gilt als sachorientiert, pedantisch und hat als Weltmeister einen ordentlichen, wenn auch keinen strahlenden Ruf.
Zweierlei resultiert daraus: Der DFB hat im Rennen mit der Türkei um die EM 2024, das am 27. September entschieden wird, ein prominentes Gesicht nach vorne gestellt und den beschädigten DFB-Präsidenten Reinhard Grindel aus der ersten Schusslinie befördert. Und: Lahms Zukunft liegt langfristig beim DFB — und nicht beim FC Bayern.