Nach DFB-Pokalfinale Bayern-Nationalspieler müssen Frust überwinden

Berlin (dpa) - Für die sieben deutschen Nationalspieler des FC Bayern steht bis zum Start des WM-Trainingslagers in Südtirol erst einmal Frustbewältigung an.

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Das WM-Turnier in Russland (14. Juni bis 15. Juli) sei zwar „eine neue Chance“, sagte Joshua Kimmich nach dem deprimierenden 1:3 im DFB-Pokalfinale gegen den Außenseiter Eintracht Frankfurt: Aber „jetzt gerade habe ich die WM noch nicht so im Kopf. Ich brauche drei, vier Tage, um durchzuatmen“. Ab Mittwoch bereitet sich der Großteil des vorläufigen WM-Kader von Joachim Löw im Trainingslager in Südtirol auf die Fußball-Weltmeisterschaft vor.

Der Bundestrainer wird einigen seiner hochbelasteten WM-Spieler ein paar zusätzliche freie Tage gewähren. So wird Mats Hummels erst ab Freitag in Süditalien wieder den Trainingsrhythmus aufnehmen, wie der Münchner selbst berichtete. Ob und wie lange andere Akteure zunächst noch regenerieren können, bevor für sie in Südtirol die WM-Vorbereitung beginnt, will Löw noch individuell festlegen. Neben den Bayern-Spielern könnte das Antonio Rüdiger betreffen, der mit dem FC Chelsea gegen Manchester United in England den FA-Cup gewann.

„Im Leben und im Fußball gibt es immer neue Möglichkeiten“, bemerkte Offensivspieler Thomas Müller, der bei den WM-Endrunden 2010 und 2014 jeweils fünf Tore erzielt hatte. Das trifft auch auf sein drittes WM-Turnier zu. „Das tröstet nicht, wenn man zweimal in der Art und Weise nicht gewinnt und dass man mit einem Meistertitel da steht, der emotional schon im Februar geholt wurde“, sagte der 28-Jährige nach den Enttäuschungen gegen Real Madrid in der Champions League und gegen Frankfurt im Pokal. „Dementsprechend ist die Ernüchterung extrem.“

„Ich werde den Kopf jetzt in den nächsten Tagen erst einmal komplett freimachen“, kündigte auch Weltmeister-Kollege Hummels an. Die Münchner Manuel Neuer und Jérôme Boateng, die auch zu Löws vorläufigem WM-Kader gehören, müssen derzeit nach Verletzungspausen noch um die Rückkehr zu alter Leistungsstärke kämpfen.