Ehemaliger Nationalspieler Rink rät: Proteste ernst nehmen
Frankfurt/Main (dpa) - Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler Paolo Rink hat sich in seinem WM-Tagebuch zu den Protesten in seiner Heimat Brasilien geäußert.
„Ich kann der brasilianischen Politik nur raten, diese Proteste ernst zu nehmen und den Dialog mit den Demonstranten zu suchen“, schrieb Rink auf dfb.de. Auch in seiner Heimatstadt Curitiba habe es Proteste gegeben. Rink: „Der Ärger rund um die WM ist verständlich, auch wenn es mir manchmal auch ein wenig ungerecht erscheint. Schließlich hat sich Brasilien um die Austragung der WM beworben.“
Viele Fans würden sich vor dem WM-Auftakt am 12. Juni zwischen Gastgeber Brasilien und Kroatien die Frage stellen, ob es wieder Proteste und Demonstrationen geben wird. „Ich glaube, ja. In welchem Umfang, ist allerdings eine andere Frage“, meinte Rink.
Der als Kommunalpolitiker engagierte 41-Jährige, der als erster gebürtiger Brasilianer 13 Länderspiele für den DFB bestritt, ergänzte, dass er im Wahlkampf den Ärger der Menschen gespürt habe. „Fast alle Gespräche mit den Wählern auf der Straße drehten sich um das gleiche Thema: die Steuergelder. Der Auftrag ist klar: „Pass auf unser Geld auf““, hätten ihm die Menschen gesagt.
Er hofft nun, dass die WM „die Politik und auch Brasilien verändert“. Aus den Protesten sollten alle lernen, dann werde die WM Brasilien „zu einem besseren Land machen. Davon bin ich überzeugt“.