Spanien mit „Tiki-taka“ zum erneuten Titeltriumph?

Madrid (dpa) - Spanien zählt erneut zu den Favoriten. Ob dem Weltmeister mit seinem legendären „Tiki-taka“ erneut der Titeltriumph gelingt oder die Kurzpass-Kunst inzwischen ihren Schrecken verloren hat, bleibt indes die große Frage.

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Die Konkurrenz hat sich auf das einst schwindelerregende Spielsystem eingestellt und Gegenmittel gefunden. Das hat nicht nur Gastgeber Brasilien mit seinem lockeren 3:0-Erfolg beim Confed-Cup demonstriert, sondern zuletzt auch kleine Fußball-Nationen wie Südafrika.

Spanien hat ein halbes Jahr vor dem Turnierstart vielfältige Probleme. Die „selección“ sucht nach der Form, Konstanz sowie spielerischen Qualität und Leichtigkeit, die ihr zuletzt drei Titel hintereinander eingebracht hat (EM 2008, WM 2010, EM 2012), was zuvor keiner Nationalmannschaft gelungen war.

Alt-Stars und Garanten der zurückliegenden Triumphe wie Torhüter Iker Casillas, Spielgestalter Xavi, Stratege Xabi Alonso, Abwehrrecke Carles Puyol oder Knipser David Villa haben von ihrer Strahlkraft eingebüßt und teilweise durch langwierige Verletzungen Rückschläge erlitten. Kapitän und Rekordnationalspieler Casillas ist nicht nur bei Real Madrid umstritten.

Zum großen personellen Umbruch wird es allerdings wohl erst nach der WM kommen. Vicente del Bosque setzt weiterhin auf das Gros seiner Titelhelden. Dennoch ist dem Trainer die schwierige Situation klar. „Wir müssen uns steigern und aufpassen“, mahnte er seine Schützlinge nach den jüngsten Rückschlägen.

Angesichts der eklatanten Abschlussschwäche - Spanien gelangen nur 14 Tore in acht Qualifikationspartien - könnte der eingebürgerte Brasilianer Diego Costa (Atlético Madrid) zum neuen Hoffnungsträger im Sturmzentrum werden. Aber gut denkbar, dass del Bosque wieder mit einem „falschen Neuner“ wie bei der EM operiert - und damit erneut Erfolg hat.