2:1 gegen Panama Tunesien beendet WM mit historischem Erfolg

Saransk (dpa) - Erleichterung und Stolz: Die Emotionen schlugen hoch nach dem ersten WM-Sieg seit 40 Jahren. „Das war ein großartiger Tag für Tunesien“, schwärmte Torschütze Fakhreddine Ben Youssef.

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Mit dem Schlusspfiff sanken ein paar Spieler zum Gebet aufs Feld.

Das 2:1 (0:1) gegen WM-Neuling Panama in Saransk war ein versöhnlicher Abschied für die Nordafrikaner, die zuvor zwei Pleiten kassiert hatten. Vor allem das 2:5 gegen Belgien hatte Wunden hinterlassen. Seine Mannschaft sei moralisch angeschlagen, hatte Trainer Nabil Maaloul vor dem Panama-Spiel eingeräumt.

Der Coach nimmt Lehren mit von der WM, gerade aus der Partie gegen Belgien. „Wenn man weiß, dass der Gegner besser ist, dass er starke Stürmer hat, dann muss man wohl tiefer stehen, defensiver sein“, sagte Maaloul. „Das war fast wie eine Selbstmordmission.“

Nun aber der versöhnliche Abschied aus Russland. „Wir haben das Spiel verdient gewonnen“, meinte Maaloul zu Recht. Und mit Blick auf die starken Gruppengegner Belgien und England sagte er: „Als wir in dieser Gruppe gelandet sind, konnten wir lediglich darauf hoffen, Dritter zu werden.“ Minimalziel erreicht, auch dank des unermüdlichen Ben Youssef. Der 27-Jährige vom saudi-arabischen Club Al-Ettifaq war fast immer dabei, wenn es gefährlich wurde. Bereits in der ersten Halbzeit hatte er mit einem Kopfball knapp das Tor verfehlt. Kurz nach der Pause traf er dann zum Ausgleich.

„Wir wollten diesen Sieg, und ich wollte treffen - und das habe ich getan“, sagte der Offensivmann. Gemeinsam mit Wahbi Khazri wirbelte er in der zweiten Hälfte die Abwehr der Mittelamerikaner durcheinander. Einmal scheiterte Ben Youssef am starken Torwart Jaime Penedo. Schließlich aber traf Khazri zum verdienten Sieg.

Es war ein Erfolg auf der letzten Rille. Mehrere Verletzte hatte Trainer Maaloul im Verlauf des Turniers zu beklagen, darunter zwei Torhüter. So stand gegen Panama der dritte Keeper Aymen Mathlouthi zwischen den Pfosten. Der musste durchhalten, einen Ersatztorwart gab es nicht mehr: Denn dem rasch eingeflogenen vierten Torhüter Moez Ben Cherifia hatte die FIFA die notwendige Sondergenehmigung verweigert.