Die Neuen beim Wuppertaler SV Bei WSV-Zugang Etienne-Noel Reck spielt die Familie mit

Wuppertal · Der junge Stürmer kommt von Rot-Weiss Essen und will in Wuppertal den Sprung in die Regionalliga schaffen. Hier spielt er jetzt gegen seinen bekannten Halbbruder. Auch Papa Oliver Reck drückt die Daumen.

Noel Reck kommt aus der Jugend von Rot-Weiss Essen. Papa ist Ex-Torwart Oliver Reck, auf Halbbruder Pierre Michel Lasogga trifft er nun.

Foto: Otto Krschak/OTTO KRSCHAK

Er ist der Fußballer mit dem bekanntesten Namen im neuen Kader von Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV, doch um einen Platz auf dem Feld wird er mit seinen 19 Jahren noch hart kämpfen müssen. Das ist Etienne-Noel Reck bewusst. Der Sohn von Ex-Bundesliga-Torwart Oliver Reck (Bremen, Schalke) und Halbbruder von Pierre Michel Lasogga stammt aus einer Familie, in der sich fast alles um den Fußball dreht. Und natürlich hat er mit Papa, Mama und den Brüdern Pierre Michel Lasogga und Gian-Luca Reck (zuletzt zweiter Torwart beim 1. FC Bocholt) auch über seinen Wechsel nach Wuppertal gesprochen. „Meine Eltern freuen sich, Pierre auch. Jetzt spielen wir mal wirklich gegeneinander und nicht wie früher zusammen im Garten.“ Bei 13 Jahren Altersunterschied dürfte das damals ein ungleiches Duell gewesen sein, jetzt sind sie, was die Liga und auch die Körpergröße betrifft, auf Augenhöhe. Mit 1,92 m ist Etienne sogar drei Zentimeter größer als Lasogga, der einst auf dem Sprung in die Nationalmannschaft stand und 182 Erstligaspiel für den Hamburger SV bestritt. Seit dieser Zeit ist der HSV auch Etienne Recks Lieblingsclub, schließlich war er dort häufig als Zuschauer im Stadion, wenn sein Bruder spielte. Jetzt werden Papa Reck (wohnt in Düsseldorf) und Mama Lasogga (bei ihr wohnt er in Marl) häufiger zu Gast im Stadion am Zoo sein. „Mein Ziel ist, möglichst viel Einsatzzeit zu bekommen“, sagt der junge Reck bescheiden. „Mit 19 muss man immer ein bisschen mehr tun als die anderen“, ist ihm klar und er ist froh, dass er im WSV-Kader auf vier weitere Spieler aus dem Jahrgang 2009 trifft. Bei RWE hat er schon ein paar Mal mit dem Drittligateam trainiert. Bleiben sei aber keine Option gewesen, der Sprung in Liga drei zu groß. Größte Umstellung von der Jugend zum Herrenfußball sei die viel höhere Passgeschwindigkeiten, die natürlich auch andere Anforderung bei der Ballverarbeitung stellt. In der RWE-U 19, die Zweiter in der Niederrheinliga wurde, hat er in der vergangenen Saison 18 Treffer erzielt – per Kopf und mit dem Fuß. WSV-Sportdirektor Gaetano Manno war er im Halbfinale und im Finale des Niederrheinpokals aufgefallen, als RWE die klassenhöheren Borussia Mönchengladbach und Fortuna Düsseldorf besiegte. „Er hat eine gute Größe, spielt sauber. Er will spielen und hat bei uns die Möglichkeit dazu“, sagt Manno, der mit Pedro Cejas und Reck bewusst wieder zwei große, aber bewegliche Mittelstürmer geholt hat. Für Reck, der zum WSV-Modell passe, nach der Etatkürzung vermehrt mit jungen hungrigen Talenten zu arbeiten, spreche natürlich auch die Familie: Da werde Profitum gelebt. Das Vorbild von Etienne-Noel Reck ist – natürlich Halbbruder Pierre Michel Lasogga.