Fußball-Regionalliga SV Straelen – vom Himmel in die Hölle

Wuppertal · Nach dem Sieg im Niederrhein-Pokal und einem tollen Kampf gegen den FC St. Pauli ist der SV Straelen in der Regionalliga unsanft erwacht.

Das Gastspiel von Sunday Oliseh an der Linie des SV Straelen dauerte nicht lange.

Das Gastspiel von Sunday Oliseh an der Linie des SV Straelen dauerte nicht lange.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Bis vor einem Monat war die Welt beim SV Straelen noch in bester Ordnung. Durch ein völlig verdientes 1:0 über den Wuppertaler SV hatten die Grün-Gelben den Niederrhein-Pokal gewonnen und sich so für die erste Runde im DFB-Pokal qualifiziert. Dort musste sich das Team von Trainer Sunday Oliseh (47) erst in letzter Minute dem Zweitligisten FC St. Pauli mit 3:4 geschlagen geben. Doch dann kam der Alltag und mit ihm ein fataler Fehlstart. Sechs Spiele, sechs Niederlagen bei 1:9-Toren lautet die Bilanz. Der erst zu Saisonbeginn verpflichtete Nigerianer Oliseh - einst Spieler beim 1. FC Köln und bei Borussia Dortmund - trat nach nur 52 Tagen im Amt zurück.

„Er war der Meinung, dies sei für alle das beste. Das ist natürlich kein Engagement gewesen, welches von Erfolg gekrönt war. Es gab einen großen Umbruch im Kader und von daher keine leichten Start-Bedingungen für Sunday. Dennoch besitzt die Mannschaft Potenzial, dieses aber konnte bisher leider nicht abgerufen werden", sagte der sportliche Leiter Kevin Wolze. Der frühere Profi des MSV Duisburg leitet aktuell mit Co-Trainer Adli Lachheb die Übungseinheiten und wird die Mannschaft auch beim Wuppertaler SV (Samstag, 14 Uhr, Stadion am Zoo) betreuen. „Wir werden bei der Suche nach einem neuen Trainer nichts überstürzen", erklärte Wolze.

Zumal es für den 32-Jährigen nach einem halben Dutzend Liga-Pleiten am Stück vorrangig um etwas anderes geht. „Die Spieler müssen erst einmal den Kopf freibekommen. Dazu wäre ein Erfolgserlebnis enorm wichtig. Dann bin ich mir sicher, dass wir spielerisch mit jedem Gegner in der Liga mithalten können." An der Wupper sollte der Bock schon deshalb umgestoßen werden, um für das rettende Ufer nicht bereits frühzeitig ein Fernglas zu benötigen. „Unabhängig vom Gegner ist die Zeit gekommen, jetzt mal etwas zu holen“, meinte Rechtsverteidiger Leonel Brodersen-Salvador gegenüber der "Rheinischen Post".

Der 25-jährige Sohn eines angolanischen Vaters und einer deutschen Mutter wurde in Oldenburg geboren, kam in diesem Sommer von Eintracht Trier und gehört bislang zu den wenigen positiven Überraschungen im Kader. „Natürlich wäre es für alle Beteiligten eine große Erleichterung, wenn jetzt endlich mal der Knoten platzen würde“, sagte Brodersen-Salvador. Gegen die Remis-Könige des WSV baut Interims-Trainer Kevin Wolze dann aber lieber doch mal vor. „Die Wuppertaler haben noch kein Heimspiel gewonnen, sie werden offensiv und aggressiv agieren. Der WSV hat eine robuste sowie erfahrene Mannschaft. Wir wissen, was da auf uns zukommt."