Gegen HöNie vor großer Kulisse?

Im Topspiel gegen den Spitzenreiter will der WSV am Sonntag den Abstand nach oben verkürzen.

Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. An die mehr als 3000 Zuschauer im Auftaktspiel gegen den FC Kray im Sommer erinnert sich Dirk Jasmund gerne. „Es ist einfach toll, wie wir hier von den Fans getragen werden“, sagt der „Mister Zuverlässig“ des WSV und hofft auf eine ähnliche Kulisse, wenn am Sonntag um 15 Uhr zum Liga-Auftakt nach der Winterpause das Spitzenspiel gegen Tabellenführer SV Hönnepel-Niedermörmter, der sich selbst kurz SV HöNienennt, im Stadion angepfiffen wird.

Tabellenentwicklung WSV und Hö-Nie.

Foto: Uwe Schinkel

Gewinnt der WSV, ist bei nur noch fünf Punkten Abstand und einem Spiel weniger gegenüber Hönnepel nach oben weiter alles drin, bei einer Niederlage und dann acht Punkten Rückstand wäre der Kontakt zunächst einmal abgerissen. „Man hat in dieser Woche schon im Training gemerkt, dass ordentlich Feuer drin ist. Jeder weiß um die Bedeutung des Spiels und will dabei sein“, sagt Jasmund.

Er selbst muss um seinen Platz in der Startaufstellung nicht fürchten. Mit 1686 Minuten in bisher 19 Spielen ist er nach Davide Leikauf der Akteur mit der meisten Einsatzzeit. Ob auf der Innenverteidigerposition, als Rechtsverteidiger und auch mal im Mittelfeld, immer hat der erst 23-Jährige seine Aufgabe seriös erledigt.

Große Töne zu spucken ist nicht die Sache des gebürtigen Marlers, der acht Jahre lang bei RWE gespielt hat (stets in der höchsten Jugendklasse und später in der Ersten) und nach einem Jahr bei Regionalligist Hüls im Sommer zum WSV gekommen war. „Wir denken von Spiel zu Spiel. Ob wir auch um den Aufstieg ein Wörtchen mitreden können, wird sich nach den Partien gegen Hönnepel und Kray zeigen“, sagt er. Bei der Qualität in der Mannschaft, müsse sie aber diesen Anspruch haben, erst Recht mit den drei Winterneuzugängen, so Jasmund. „Man merkt im Training, was das für gute Fußballer sind. Jetzt brauchen sie nur noch etwas Zeit, sich einzugewöhnen.“

Trainer Peter Radojewski hat bereits angekündigt, dass in der Startelf wohl nur der drittligaerfahrene Stürmer Dennis Schmidt stehen wird. Als ein weiterer Spieler, der eine Partie entscheiden kann, könnte er gerade gegen HöNie Gold wert sein. Schon das Hinspiel am Niederrhein war ein Geduldsspiel, in dem beide Teams auf Augenhöhe agierten, Hönnepel aber durch ein spätes Eigentor von Florian Grün das bessere Ende hatte.

Rückschläge wegzustecken hat Dirk Jasmund gelernt. Den verschossenen Elfmeter im verlorenen Pokalspiel gegen Hiesfeld vor zwei Wochen habe er abgehakt, wobei ihm die Kollegen geholfen hätten. „Mitspieler, Vereinsführung und Umfeld, alles ist hier super“, versichert der 23-Jährige, dass er sich vom ersten Tag an in Wuppertal wohl gefühlt habe. Insofern habe er auch keine fünf Minuten nachdenken müssen, als Achim Weber ihm kürzlich die Vertragsverlängerung bis 2016 angeboten hatte.

Beim WSV traut man Jasmund also auch den Sprung in eine höhere Liga zu, der mittelfristig erklärtes Ziel ist. Ob das schon im Sommer klappen kann, dafür könnte die Partie am Sonntag ein Fingerzeig sein.