Abwehrchef Lion Schweers fehlte, für viele überraschend, in der Startaufstellung des WSV, nahm über 90 Minuten auf der Bank Platz. „Er kam aus einer längeren Verletzung, hat in den ersten drei Spielen jeweils 90 Minuten gespielt, hatte zusätzlich noch einen Schlag auf den Fuß bekommen“, begründete Trainer Björn Mehnert, warum er dem eigentlich als unverzichtbar geltenden 26-Jährigen eine Pause gegeben hatte. Routinier Jeron Al Hazaimeh, zum Saisonstart auf der Linksverteidigerposition enttäuschend, ersetzte Schweers recht gut, bringt mit seinen 1,94 m auch das Gardemaß mit, das auf der zentralen Position in der Abwehr von Vorteil ist, dazu fußballerische Qualität. Lange schien es so, als ob der WSV seine größere Breite gewinnbringend nutzen könnte. „Wir haben einen guten Kader, eine super Stimmung in der Kabine“, sagte nach dem Abpfiff Moritz Montag und suchte ob  des verpassten „Dreiers“ nach einer Erklärung. „Aber irgendetwas hemmt uns, das müssen wir herausfinden“, meinte er dann und räumte ein, dass auch unabhängig von dem Fehler, der zum 1:2 geführt hatte, noch nicht alles stimmt. Während der schon zweifache Torschütze Montag aktuell neben Nick Galle und Valdet Rama, der am Samstag gute Dribblings zeigte,  zu denjenigen gehört, denen man bescheinigen kann, in Top-Form zu sein, konnte Marco Stiepermann seine unbestritten großen Qualitäten erneut nur ansatzweise auf den Platz bringen.  Ein solcher „Stiepermann-Moment“ war etwa ein Pass mit der Hacke im Strafraum auf Kevin Hagemann, der plötzlich recht unbedrängt zum Schuss kommen konnte, den Ball aber aus elf Metern über den Kasten setzte. Es wäre das 3:0 gewesen. Pech dann, dass ein schöner Schuss von Stiepermann von einem Bocholter noch zur Ecke abgefälscht wurde. Ein Tor hätte dem 31-Jährigen sicher gut getan, genau wie dem WSV ein Erfolgserlebnis in einem engen Spiel. gh/mkp