Geliebt und gehasst: Harald "Toni" Schumacher wird 60

Er gehört bis heute zu den ganz großen Figuren des deutschen Fußballs, unumstritten war er dabei jedoch nie: Ex-Nationaltorhüter Harald "Toni" Schumacher ist 60 Jahre alt geworden. Schumacher war von 1972-1987 Stammtorwart des 1. FC Köln. In den 80er Jahren galt er als einer der besten Torhüter der Welt.

Mit der deutschen Nationalmannschaft holte er 1980 die Europameisterschaft. Damals unter seinen Teamkameraden: Karl-Heinz Rummenigge, Horst Hrubesch und Klaus Allofs.

Der unrühmlichste Moment seiner Karriere spielte sich 1982 im WM-Halbfinale gegen die französische Nationalelf ab. Aus vollem Lauf sprang er den französischen Spieler Patrick Battiston um, der dabei zwei Zähne verlor und eine Gehirnerschütterung erlitt. Battiston nahm Schumachers Entschuldigung zwar wenig später an, der Ruf des Torhüters war jedoch erst einmal beschädigt.

Kein Zweifel bestand hingegen weiterhin an seinen Fähigkeiten zwischen den Pfosten. Auch bei der WM 1986 in Mexico lief er für die Nationalelf auf. Hier bejubelt er einen deutschen Treffer im Halbfinale gegen Uruguay. Die Veröffentlichung seines Skandalbuches "Anpfiff" (1987) bedeutete jedoch sein einstweiliges Karriereende in der Nationalmannschaft.

Weitere Stationen seiner Karriere als aktiver Vereinsspieler waren Schalke, Bayern, Dortmund und Fenerbahçe Istanbul. Zusammen mit dem türkischen Torwart Ruestue Recber nahm er am ran-Jahrhundertspiel Deutschland - Türkei teil.

Nach seiner Spielerkarriere war Schumacher äußerst erfolgreich als Tortwarttrainer. Unter anderem trainierte er den Ex-Leverkusener Jörg Butt und den Dortmunder Stefan Klos.

Seit 2012 ist er Vizepräsident des 1. FC Köln, dem Verein, bei dem er den größten Teil seiner Spielerkarriere verbracht hat.

Hier präsentiert er zusammen mit Peter Stöger, dem aktuellen Cheftrainer der Kölner ein Vereinstrikot.

Für den FC ist er noch heute aktiv. Der Bruch mit dem Verein, der ihn 1987 nach seiner Buchveröffentlichung hinauswarf, da in dem Werk Mitspieler attackiert und des Dopings bezichtigt wurden, scheint mittlerweile vergessen.