Schwacher Start für Kaymer - Desaster für Woods

Atlanta (dpa) - Martin Kaymer ist bei seiner Titelverteidigung als Major-Sieger der US PGA Championship noch nicht richtig in Schwung gekommen. Mit neun Schlägen Rückstand auf den führenden Steve Stricker liegt er in Georgia weit zurück.

Noch schlimmer erwischte es Tiger Woods.

Deutschlands Golfstar Martin Kaymer wartet nach seiner mäßigen 72er Auftaktrunde bei der PGA Championship in Johns Creek bei Atlanta/Georgia noch auf den großen Befreiungsschlag, der die Chance auf die Titelverteidigung erhalten könnte. Mit neun Schlägen Rückstand auf den führenden US-Amerikaner Steve Stricker (63) lag der Weltranglistendritte vor seinem Zweitrundenstart am Freitag auf dem geteilten 59. Rang. Noch schlimmer erwischte es den einstigen Branchenprimus Tiger Woods.

„Die 63 von Stricker war ein Ausnahmeergebnis. Aber ich gebe nie auf und es sind noch drei Runden. Es wäre super, wenn sich die harte Arbeit der letzten Wochen in den nächsten Tagen auszahlen würde“, meinte Kaymer. „Ich bin noch lange nicht aus dem Geschäft.“

In der Hitzeschlacht bei bis zu 36 Grad Celsius gelangen ihm zwei Birdies auf dem schwierigen Par-70-„Monsterkurs“ vor den Toren der Olympiastadt von 1996. Allerdings unterliefen dem Weltranglisten-Dritten auch vier Bogeys, die ihm eine bessere Ausgangsposition für den Kampf um den Siegerscheck von 1,4 Millionen Dollar verwehrten.

„Ich habe vor allem auf den zweiten neun Löchern gute Golfschläge gemacht. Aber es ist wie in der Vorwoche. Es zahlt sich nicht für mich aus. Es ist schon ein bisschen frustrierend. Aber das einzige, was ich machen kann, ist, Geduld zu haben“, erklärte der 26 Jahre alte Rheinländer. Erst am Sonntag hatte er sich beim WGC-Invitational auf Rang 29 in Akron/Ohio drei Runden lang gequält, ehe seine 67er Schlussrunde ihm „ganz viel Selbstvertrauen“ mit auf den Weg gab.

Einen rabenschwarzen Tag erwischte Tiger Woods: Der ehemalige Branchenprimus aus den USA benötigte bei dem mit 7,5 Millionen Dollar dotierten letzten Major des Jahres 77 Schläge und steht vor dem schnellen Aus. Der Blitzstart mit drei Birdies auf den ersten fünf Löchern war furios, aber dann verlor er völlig den Faden.

„Ich bin nicht verzweifelt, aber ich bin wütend. Ich habe so viele Fehlerquellen zu bearbeiten und bin noch nicht da, wo ich sein will“, beschrieb der Kalifornier sein Desaster, der nach 14-wöchiger Verletzungspause in Akron auf Rang 37 sein Comeback gefeiert hatte. Trauriger Höhepunkt waren drei Doppel-Bogeys an den Löchern 6, 15 und 18 des völlig misslungenen Auftritts mit weiteren fünf Bogeys.

Schafft der auf Platz 30 im World-Ranking abgerutschte Woods nicht den Cut, wird der seit 22 Monaten sieglose Ex-Superstar die Playoffs der mit 35 Millionen Dollar dotierten FedCup-Serie verpassen. Um die erste Runde Ende August in New Jersey zu erreichen, müsste der Sportmilliardär in Atlanta mindestens unter die Top 25 kommen.