Zweiter Major-Sieg US-Open-Titel verteidigt: Golfer Koepka triumphiert erneut
Southampton (dpa) - Mit der großen silbernen Trophäe in den Händen geriet US-Open-Champion Brooks Koepka ins Schwärmen.
„Mann, es fühlt sich gut an, dieses Ding noch einmal zu halten. Das ist unglaublich“, sagte der 28-Jährige nach seiner Titelverteidigung bei der Siegerehrung im Shinnecock Hills Golf Club. Koepka triumphierte auf Long Island nach einer 68er-Finalrunde mit einem Gesamtergebnis von 281 Schlägen vor dem Engländer Tommy Fleetwood (282) und dem Weltranglistenersten Dustin Johnson (283) aus den USA.
Für Koepka, der für den Erfolg 2,16 Millionen Dollar (1,86 Millionen Euro) Preisgeld kassierte, ist es nach dem US-Open-Sieg im vergangenen Jahr in Erin Hills der zweite Major-Titel seiner Karriere. Erst sechs Spieler konnten bisher in der 118-jährigen US-Open-Geschichte den Titel verteidigen. Als letztem Profi vor Koepka gelang das in den Jahren 1988 und 1989 dem US-Amerikaner Curtis Strange.
Vor drei Monaten hatte Koepka von diesem Moment noch nicht einmal zu träumen gewagt. Da saß er zu Hause in Florida mit einer angerissenen Sehne im Handgelenk frustriert auf der Couch und schaute vor dem Fernseher seinen Kollegen beim Masters in Augusta zu. Eine so schnelle Rückkehr in die Weltspitze hätten ihm damals die wenigsten Experten zugetraut.
Koepkas Golf-Karriere verlief sehr untypisch für einen US-Profi. 2012 verließ der junge Professional die Florida State University und kämpfte sich auf der zweitklassigen Challenge Tour in Europa durch. Mit schnellen Erfolgen stieg er in die European Tour auf. Und auch in Japan sammelte er die nötige Erfahrung für die lukrative PGA-Tour in der Heimat. Den Durchbruch auf der US-Tour schaffte Koepka 2015, als er bei der Phoenix Open seinen ersten PGA-Titel gewann.
Jetzt ist Koepka endgültig in der Weltspitze angelangt. Durch den zweiten Triumph bei der US Open ist der Ryder-Cup-Spieler bereits zur Nummer vier der Golfwelt aufgestiegen. Nur Dustin Johnson, sein Landsmann Justin Thomas und Olympiasieger Justin Rose aus England liegen noch vor ihm.
Die überragende Runde der diesjährigen US Open auf dem schweren Par-70-Kurs auf Long Island spielte aber Fleetwood. Mit 63 Schlägen stellte der 27-Jährige aus Southport am Finaltag den Rekord für die niedrigste Runde bei einer US Open ein. Das gelang vor ihm nur fünf anderen Profis. Fleetwood spielte acht Birdies - ein Schlagverlust auf der neunten Spielbahn verhinderte den alleinigen Rekord.
Viele Top-Spieler waren bei dem mit zwölf Millionen Dollar dotierten Turnier in der Nähe von New York bereits nach zwei Runden ausgeschieden. Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer gehörte ebenso zu den großen Verlierern der offenen amerikanischen Meisterschaft wie US-Star Tiger Woods, der Nordire Rory McIlroy, Sergio Garcia aus Spanien, der Australier Jason Day und Jordan Spieth aus den USA.