Handball-Bundesliga BHC peilt schon den nächsten Rekord an
Wuppertal/Leipzig · Die Aufgabe in Leipzig wird aber durch Personalprobleme erschwert.
Verkehrte Welt: So muss sich die Lage aus Sicht des SC DHfK Leipzig vor dem Duell gegen den Bergischen HC darstellen. Während die Ostdeutschen, die 2015 in die Bundesliga aufgestiegen waren und sich seither mit einem elften und zwei achten Plätzen etabliert haben, auf dem 15. Rang rangieren und weit hinter den Erwartungen zurückbleiben, schicken sich die Löwen an, einen europäischen Startplatz zu ergattern. Sechs Siege aus den vergangenen sieben Partien hat der BHC geholt und ist sensationell Sechster – als Aufsteiger wohlgemerkt.
Der siebte Erfolg im achten Spiel in Serie wäre am Samstagabend ab 20.30 Uhr ein weiterer Club-Bestwert in einer Saison voller Rekorde. Einfach wird das trotz der Tabellenkonstellation nicht. „Man sieht schon am Torverhältnis, dass Leipzig stärker als sein Tabellenplatz ist“, sagt BHC-Coach Sebastian Hinze. Die Ostdeutschen haben 13 Tore mehr kassiert als erzielt und sind damit von allen Teams in der unteren Tabellenhälfte zweitbestes.
Im Innenblock droht Szücs auszufallen
„Die Mannschaft hat sich ab Oktober, spätestens November gefangen und wieder zu guter Form gefunden“, weiß Hinze. Vier ihrer letzten sieben Partien gewannen die Leipziger, die Niederlagen gab es gegen die Topteams aus Kiel, Flensburg und Melsungen. So ist für Hinze klar: „Wir stehen vor einer extrem schweren Aufgabe.“ Das stimmt umso mehr, weil die Vorbereitung auf die Partie sehr holprig verlief. Nicht nur Csaba Szücs, dessen Einsatz mit Verletzungen an beiden Händen aus dem Stuttgart-Spiel nahezu ausgeschlossen ist, fehlte im Training. Auch auf Yannick Fraatz und Leos Petrovsky musste Hinze aufgrund eines Magen-Darm-Infekts verzichten.
Letzterer wäre erster Ersatzmann für Szücs im Deckungszentrum. Max Darj ist damit einziger komplett fitter Innenblockspieler. „Selbst wenn Leos spielen kann, werden wir improvisieren müssen“, sagt Hinze. So kommt auch Kristian Nippes für den verantwortungsvollen Abwehr-Job in Frage – zumindest während Petrovsky oder Darj Pausen benötigen. Optimistisch ist Hinze beim Einsatz von Fabian Gutbrod, der nach dem 29:28-Erfolg über den TVB 1898 Stuttgart über Ellenbogenprobleme klagte.
Ihren Erfolg werden die Löwen trotz der vielen drohenden Improvisationen wohl über das Tempospiel suchen müssen. EineQualität, die auch die Leipziger auszeichnet. „Sie sind schon ein wenig ein Vorbild von mir. Die Idee, wie Leipzig nach dem Aufstieg aufgetreten ist, hat mir imponiert“, sagt Hinze. Diese Qualität hat sich der Bergische HC inzwischen ebenfalls erarbeitet – und verwendet sie nun gegen den SC DHfK.
Das gelang im Hinspiel (27:23) bereits hervorragend. „In dieser Begegnung haben wir eine unserer besten Leistungen in dieser Saison gezeigt“, findet der 40-jährige Coach.
Wer in der kommenden Saison alle Spiele der Löwen live sehen möchte, sollte sich übrigens bis spätestens Freitag, 17. Mai, entscheiden. „Das Interesse an Dauerkarten ist so ausgeprägt, dass wir uns dazu entschlossen haben, ab dem 18. Mai zumindest vorerst keine mehr anzubieten“, erläutert Geschäftsführer Jörg Föste. „Das liegt besonders am begrenzten Kontingent in der Klingenhalle.“ Die Spiele in Düsseldorf seien positiv angekommen – gerade bei den Neukunden.