Handball: Sportgericht entscheidet gegen BHC: Sechs Punkte abgezogen
Verein will gegen längere Pekeler-Sperre in die nächste Instanz gehen.
Wuppertal. Am Samstag Abend hatte Handball-Zweitligist Bergischer HC am grünen Tisch eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Das Bundessportgericht hat in erster Instanz dem Einspruch von HSC Coburg, HSG Frankfurt und TV Bittenfeld stattgegeben und geurteilt, dass BHC-Kreisläufer Hendrik Pekeler in den jeweiligen Partien nicht spielberechtig gewesen ist. Folge: dem BHC, der alle drei Spiele gewonnen hat, werden sechs Punkte abgezogen. Bliebe es dabei, würden alle Aufstiegsambitionen einen herben Dämpfer erhalten, denn mit nun 13 Verlustpunkten lägen die Bergischen neun, beziehungsweise sechs Punkte hinter den Plätzen eins und zwei.
"Wir werden diese Entscheidung auf keinen Fall akzeptieren und vor dem DHB-Bundesgerichts in Berufung gehen", kündigte BHC-Manager Stefan Adam gestern an. Man habe völlig korrekt gehandelt, alles immer in Rücksprache mit der Deutschen Handball-Liga (HBL). Auch die HBL, gegen deren Zurückweisung ihres Einspruchs, die drei Zweitligisten in Frankfurt geklagt hatten, ziehe rechtliche Schritte in Erwägung.
Hintergrund des Streits ist eine rote Karte, die Pekeler am 12.September im Spiel für die zweite Mannschaft des BHC wegen "taktischen Foulspiels" (er warf den Ball in der letzten Spielminute auf die Tribüne) erhalten hatte. In der seit diesem Jahr gültigen Rechtsordnung der HBL führt ein solches Vergehen nur zu einem Spiel Sperre. Das hat HBL-Justiziar Andreas Thiel dem BHC auch auf Anfrage bestätigt. Infolgedessen setzten die Bergischen Pekeler im überächsten Spiel gegen Bittenfeld auch wieder ein.
Der folgende BHC-Gegner - HSC-Coburg - legte dann aber nach seiner Niederlage Einspruch gegen den Einsatz von Pekeler ein. Er berief sich auf DHB-Recht, wonach eine zweiwöchige Sperre für ein taktisches Foul folgt. Da Pekeler diese Strafe gegen Bittenfeld nicht abgesessen habe, sei sie zu verlängern. Das sah dann nachträglich auch Bittenfeld und der nächste Gegner, HSG-Frankfurt, so. Erst in der folgenden Partie gegen Düsseldorf, trat der BHC unter Protest auf die Bremse, setzte Pekeler nicht ein.
In den Statistiken von SIS und Handballliga wurden dem BHC die Punkte vorsorglich bereits abgezogen, obwohl das Urteil des Bundessportgerichts noch nicht rechtskräftig ist. Der BHC wartet nun auf die schriftliche Begründung und will dann in die nächste Instanz gehen.
