Handball-Bundesliga HSV-Lizenz? – BHC geht rechtlich vor

Köln/Hamburg/Wuppertal · Bis 3. Mai muss der HSV Hamburg eine Liquiditätslücke schließen, um die Lizenz zu erhalten. Doch gab es schon vorher Unregelmäßigkeiten bei den Hamburgern? Der BHC – aktuell auf einem Abstiegsplatz – hakt nach.

BHC-Geschäftsführer Jörg Föste (r.), hier mit Geschäftsführerkollege Philipp Tychy, bestätigt, dass der BHC Rechtsmitteleinlegt, sollte der HSV Hamburg die Lizenz erhalten.

Foto: Andreas Fischer

Handball-Bundesligist Bergischer HC ist zwar am Donnerstagabend beim HSV Hamburg angetreten. Doch möglicherweise fällt die Entscheidung über den Klassenerhalt gar nicht auf dem Spielfeld. Denn: Bis zum Freitag müssen die Hanseaten eine Liquiditätslücke schließen, um die Erstliga-Lizenz zu erhalten. Gelingt dies nicht, wäre der HSV erster Absteiger. Der Tabellenvorletzte dürfte in der Bundesliga bleiben – das ist aktuell der BHC. Es geht offenbar aber um mehr als „nur“ einen Fehlbetrag, dessen Höhe seitens der Handball-Bundesliga (HBL) nicht definiert wurde. Ein Artikel des Spiegels von Mittwochnachmittag deckt umfangreich Unstimmigkeiten schon bei der Lizenzvergabe für die laufende Saison auf. So seien die Hamburger nach Spiegel-Recherchen bereits im Frühjahr 2023 in einer äußerst prekären finanziellen Lage gewesen. Der BHC hatte vor diesem Hintergrund, wie er an diesem Donnerstag mitteilte, bereits am 19. April um Aufklärung gebeten und ist, weil sich die Lizenzierungskommission mit diesem Antrag nicht transparent auseinandergesetzt habe, einen Schritt weiter gegangen. „Der Bergische HC sah sich daher am 30. April 2024 gezwungen, mit ausdrücklicher Unterstützung weiterer Clubs seinen Antrag vor Gericht gegen den Ligaverband weiterzuverfolgen“, heißt es in der Erklärung vom Donnerstag.