Spanischer Hüne Carlos Prieto stärkt BHC
Der Last-Minute-Neuzugang der Bergischen soll vor allem in der Abwehr die Qualität erhöhen.
Wuppertal. Eigentlich sollte es das i-Tüpfelchen auf das Heimspiel gegen den THW Kiel werden. Doch mit der Verkündung eines Neuzugangs auf der anschließenden Pressekonferenz wurde es dann doch nichts.
Und wie man es beim Bergischen HC gewohnt ist, ließ Geschäftsführer Stefan Adam am Mittwochabend auch keinen einzigen Hinweis auf die Identität des Neuen aus dem Sack, so lange nicht alles in trockenen Tüchern war. Erst am Donnerstagvormittag dann die endgültige Bestätigung, dass der Transfer kurz vor Ende der Transferperiode reibungslos über die Bühne gegangen ist.
Carlos Prieto heißt der neue Mann im Löwendress. Spanier, 32 Jahre alt mit der Erfahrung von zahlreichen internationalen Titeln und 96 Nationalmannschaftseinsätzen (111 Tore). Bei der letzten EM zählte der Kreisläufer aber nicht zum Aufgebot der Iberer.
Die Position, auf der Prieto im Angriff agiert, sei für den Transfer absolut zweitrangig gewesen, sagt Adam. Entscheidendes Kriterium seien vor allem die Deckungsqualitäten des 2,03 Meter großen 110 Kilogramm-Mannes gewesen. „Wir kassieren zu viele einfache Tore über die Mitte“, bemängelt Adam. Zusammen mit Gummersbach, Hannover und Hildesheim sind es die meisten der Liga.
Prieto, den man vom slowenischen Spitzenclub HC Celje Pivovarna Lasko vorzeitig loseisen konnte, soll nun mit Hendrik Pekeler die Führungsrolle im Abwehrzentrum übernehmen. „Außerdem wollen wir damit unsere Optionen verbessern, sollten wir weitere verletzungsbedingte Ausfälle haben“, sagt Adam. Nachdem die Konkurrenten Gummersbach und Melsungen in den vergangenen Tagen schon personell nachgerüstet hatten, ist nun also auch der BHC tätig geworden.
Prieto, Profi seit 1997 und Champions-League-Sieger mit Barcelona und Ciudad Real, hat beim Aufsteiger zunächst einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben. Am Wochenende wird er eintreffen, am Montag erstmals mit der Mannschaft trainieren.
In der Nachbetrachtung der Niederlage gegen den THW Kiel waren die BHC-Verantwortlichen insgesamt zufrieden. Lediglich die Tatsache, dass die Hausherren in den Schlussminuten durch eine 1:8-Tore-Serie anstelle einer relativ knappen noch eine deutliche Niederlage kassierten, wurmte ein bisschen. „Am Ende hat uns die Kraft gefehlt. Die Zeitstrafen haben ihr Übriges getan“, analysierte Trainer HaDe Schmitz. Kiels Coach Alfred Gislason sah das ähnlich.
„Wir hatten die besseren Wechselmöglichkeiten, das gab den Ausschlag.“ Außerdem bestätigte der Isländer seinen Respekt vor dem BHC. Deswegen habe er am vergangenen Wochenende gegen Hüttenberg sogar angeschlagene Leistungsträger geschont, um sie für die Partie in Wuppertal fit zu bekommen.
Ein etwas besseres Ergebnis hätte sich auch der verletzte BHC-Regisseur Henrik Knudsen erhofft. „Aber es ist unglaublich schwer, gegen eine offensive 5-1-Deckung zu spielen, in der alle Leute zwei Meter groß sind. Die haben uns oft in eine Falle tappen lassen.“