Brand: „Das ist ein Riesen-Imagegewinn“
Saragossa (dpa) - Die deutschen Handballer haben bei der WM in Spanien zwar das Halbfinale verpasst, sind aber als Fünfter so gut wie zuletzt 2009.
Bei aller Enttäuschung über das Viertelfinal-Aus durch die 24:28-Niederlage gegen den Gastgeber zieht Heiner Brand ein positives Fazit. Der Sportmanager des Deutschen Handballbundes (DHB) sieht die Mannschaft noch nicht am Ende ihrer Entwicklung.
Wie groß ist Ihre Enttäuschung über das Ausscheiden im Viertelfinale?
Brand: „Die Enttäuschung ist sehr groß, weil wir das Spiel dominiert haben. Das ist schade. Ansonsten, wenn uns das vorher einer gesagt hätte, wir schlagen Frankreich und dominieren die Spanier, naja... So ist das natürlich, wenn man so nah dran ist, am Anfang eine Enttäuschung.“
Also ein trauriges Ende einer schönen Reise?
Brand: „Das muss man mal realistisch einschätzen mit einem gewissen Abstand. Dann ist das Ende nicht traurig. Die Mannschaft kriegt neue Chancen.“
Wie fällt Ihr Turnier-Fazit über die deutsche Mannschaft aus?
Brand: „Von der Leistung einzelner Leute, von der Leistung der Mannschaft und vom Auftreten als Team hat die Mannschaft sehr positiv überrascht.“
Warum ist dies ein Team mit Zukunft?
Brand: „Das wird sicherlich noch nicht das Ende der Entwicklung sein. Die Leute, die hier dabei waren, können sich noch steigern. Aber es soll ja eine stetige Entwicklung geben. Wir hoffen, dass wir von unten immer wieder Leute nachbringen können, die dann den Konkurrenzkampf befördern. Aber das ist Zukunftsmusik.“
Wie groß ist der Imagegewinn aus dieser WM für den Handball?
Brand: „Das ist ein Riesen-Imagegewinn. Die positive Darstellung der Mannschaft ist sehr positiv für den ganzen Handball-Sport in Deutschland. Ich hoffe, dass jeder jetzt nochmal gesehen hat, was die Nationalmannschaft für den Handball-Sport in Deutschland bewegen kann. Die Begeisterung, die in Deutschland wieder vor den Fernsehschirmen geherrscht hat, kann nur eine Nationalmannschaft hervorrufen. Ich hoffe, dass die Entwicklung, die jetzt so langsam einsetzt, dass alle erkennen, dass wir kooperieren müssen in Liga und DHB, fortgesetzt wird. Dann werden wir mit dieser Mannschaft und auch mit zukünftigen Mannschaften noch viel Freude haben.“