Kiel und Rhein-Neckar Löwen wieder im Titelduell
Hamburg (dpa) - Wettwerfen reloaded: Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen und Titelverteidiger THW Kiel liefern sich wie in der vergangenen Saison einen heißen Kampf um die Meisterschaft und sind einmal mehr das Maß der Dinge im deutschen Vereinshandball.
Durch das 29:26 (13:14) bei der SG Flensburg-Handewitt wehrten die Mannheimer den Angriff der punktgleichen Norddeutschen (beide 20:4) auf die Spitze ab. Rekordmeister Kiel hat nach dem gleichzeitigen 34:22 (16:10)-Sieg gegen den SC Magdeburg eine 14 Treffer schlechtere Tordifferenz gegenüber den Löwen. In der Vorsaison hatte Kiel nach einer wahnwitzigen Torejagd beider Mannschaften den Titel dank zwei Toren Vorsprung vor den Löwen gewonnen.
„Wir sind unheimlich stolz, hier gewonnen zu haben, Flensburg ist wohl eine der schwierigsten Hallen in der Bundesliga. Wir haben mit dem Erfolg heute ein wenig die Niederlage gegen den THW wieder wettgemacht“, sagte Spielmacher Andy Schmid erleichtert. Mit insgesamt neun Treffern hatte der Schweizer gemeinsam mit dem überragenden Torhüter Niklas Landin nach dem Pausenrückstand für die Wende gesorgt. Der Erfolg bei der SG sei nach der Heimniederlage (28:29) gegen den THW Kiel sehr wichtig gewesen, sagte Schmid.
Seit dem 7. Dezember 2011 hat Champions-League-Sieger Flensburg nur zwei Bundesliga-Heimspiele verloren - beide gegen die Rhein-Neckar Löwen. „Natürlich tut diese Niederlage weh, aber ich bin mir sicher, dass diese Bundesliga-Saison spannend bleibt“, sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Mit 14:6 Punkten fiel Flensburg auf Rang vier zurück.
„Löwen“-Jäger THW Kiel gab sich Zuhause gegen den SC Magdeburg, gegen den er in der Vorsaison keinen Sieg holen konnte, keine Blöße. „Ich bin extrem froh, mein Team war selbst sehr motiviert, es in diesem Jahr besser als im vergangenen Jahr zu machen, als wir gegen Magdeburg nur einen Punkt gewonnen haben“, gestand Trainer Alfred Gislason. Thorsten Storm erlebte nach seinem Weggang aus Mannheim sein erstes Spiel als neuer THW-Geschäftsführer und sprach von einem „höchst emotionalen Abend“. Damit dürfte der 50-Jährige nicht nur seine persönliche Situation, sondern auch das Comeback des dänischen Regisseurs Rasmus Lauge nach dessen Kreuzbandriss im März gemeint haben.
Tabellendritter ist mit jetzt 16:6 Punkten Frisch Auf Göppingen, das sich 31:27 (15:11) beim VfL Gummersbach durchsetzte. Am Sonntag liefert sich die Mannschaft von Trainer Magnus Andersson ein Verfolgerduell mit dem HSV Hamburg. Die Hanseaten besiegten nach anfänglichen Schwierigkeiten den Aufsteiger HC Erlangen mit 34:24 (15:13) und rückten dank des sechsten Sieges in Serie auf den fünften Platz vor. HSV-Allrounder Matthias Flohr erzielte mit dem zwischenzeitlichen 30:21 seinen 700. Pflichtspieltreffer für den HSV.
Aus dem Tabellenkeller sendete der TBV Lemgo mit dem überraschend klaren 38:21 (18:6) über den TSV GWD Minden ein deutliches Lebenszeichen - für die Lipperländer ein eminent wichtiger Sieg, da auch Schlusslicht SG BBM Bietigheim durch das 29:26 (11:12) bei der HSG Wetzlar wichtige Punkte holte. Für Bietigheim überzeugte der von Metalurg Skopje (Mazedonien) gekommene Torhüter Darko Stanic nach der Pause mit einer starken Leistung.