Harting nach Kreuzbandriss sicher: „Ich komme wieder“

Berlin (dpa) - Diskuswurf-Olympiasieger Robert Harting will nach seinem Kreuzbandriss und erfolgreicher Reha wieder angreifen und möglichst zu Weihnachten endlich mit „seiner“ Sportlotterie starten.

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„Ich komme wieder!“, versprach der 29 Jahre alte Berliner im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF. Siege und Goldmedaillen bleiben seine Motivation, versicherte der dreimalige Welt- und zweifache Europameister. „Ich hab' mich jetzt persönlich so an die Farbe gewöhnt“, sagte er grinsend. „Ich möchte jetzt auch, dass sich das nicht mehr ändert.“ Sein nächstes großes Ziel ist die Leichtathletik-Weltmeisterschaft Ende August 2015 in Peking.

Eine halbe Stunde vor Mitternacht humpelte der Pechvogel an zwei Krücken ins Studio, das linke Knie dick bandagiert. Beim lockeren Abtrainieren war Harting mit voller Wucht seiner 126 Kilo gestürzt und hatte sich das vordere Kreuzband und das Innenband gerissen. Nun braucht er vor allem Geduld, auch um seine Fernziele - WM 2015 und Olympia 2016 - nicht zu gefährden. Nach zwei Knie-Operationen wisse er, „wie wichtig die Reha ist. Da kann man viel gewinnen, aber auch viel verlieren.“

Die von ihm initiierte Deutsche Sportlotterie soll möglichst noch in diesem Jahr starten. Die erste Ziehung sollte eigentlich schon am 26. September erfolgen - aber immer noch fehlt die gesetzlich notwendige Werbe-Erlaubnis. „Das ist jetzt keine Frage, ob wir die bekommen, sondern nur wann. Und dann können wir loslegen“, sagte Harting. „Ich hoffe, dass es dieses Jahr noch wird - zur Weihnachtszeit.“

Neben Projekten hat der sportliche Student immer auch neue Ideen. Jüngster Vorschlag: Neue Weltrekordlisten. „Das wäre natürlich eine Methode, ein paar Schatten der Leichtathletik zu verlieren“, erklärte der Diskus-Riese vom SCC Berlin mit persönlicher Bestleistung von 70,66 Metern. „Wenn man sich überlegt, dass 18-Jährige 74 Meter geworfen haben mit dem Diskus und jetzt 18- und 17-Jährige 48 Meter - das ist schon ein irrer Unterschied.“ Deshalb wäre die Zeit reif, „mal über Sachen nachzudenken“.

Neue Weltrekordlisten müssten indes mit Veränderungen der Wurfgeräte einhergehen. Harting sieht da zwei Methoden: Die Oberfläche des Diskus zu verändern oder die Zwei-Kilo-Scheibe etwas schwerer zu machen. „Das wäre schon eine neue Zeitrechnung“, meinte er.