Ein Fahrer zu viel: Force India vor Entscheidung

Berlin (dpa) - Die größten Geschenke könnte Force India schon vor der Weihnachtsfeier verteilen. „Natürlich würde ich mich freuen, wenn die Verkündung endlich mal kommen würde. Aber jetzt habe ich so lange gewartet, da kommt es auf die paar Tage auch nicht mehr an“, sagte Nico Hülkenberg der dpa.

Der Aufstieg des ehemaligen GP2-Champions vom Ersatz- zum Stammpiloten bei dem indischen Formel-1-Rennstall gilt als sicher. Bleiben noch die bisherigen Rennfahrer Adrian Sutil und Paul di Resta: Einer muss gehen.

„Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass ich weiter sehr eng mit dem Team arbeite und beim neuen Auto helfe“, sagte di Resta jüngst in einem Interview auf der Formel-1-Homepage. Der Brite absolvierte in diesem Jahr seine erste Saison in der Königsklasse und schloss sie auf Rang 13 ab. Sutil schaffte es unter die Top Ten. Der Gräfelfinger, der seit 2007 insgesamt 89 Grand Prix absolvierte, kam auf den neunten Rang. Zuletzt hatte er beim Saisonfinale in Sao Paulo mit dem sechsten Platz Reklame für sich gemacht.

Sutil wird seit längerem mit Williams in Verbindung gebracht. Dort ist noch immer ungeklärt, wer das zweite Cockpit neben Pastor Maldonado bekommt. Die Entscheidung sei noch nicht gefallen, sagte eine Teamsprecherin der dpa. Ob der 39 Jahre alte Rubens Barrichello die Chance auf seine 20. Formel-1-Saison in Serie bekommt, darf bezweifelt werden.

Die Plätze bei Force India und Williams dürften sich am ehesten auf den Wunschzetteln kurz vor Weihnachten wiederfinden. Die vier Top-Teams Red Bull, McLaren, Ferrari und Mercedes haben ihre Crews längst fix, Lotus Renault wird 2012 Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen das Formel-1-Comeback ermöglichen, ebenfalls zurück in die Königsklasse kehrt der Franzose Romain Grosjean.

Und auch Hülkenberg. Zweifel bestehen daran eigentlich nicht. Aber mit wem an seiner Seite? „Ich verstehe mich sowohl mit Adrian als auch mit Paul sehr gut“, sagte der 24-Jährige: „Jede denkbare Fahrerpaarung würde also bestimmt gut funktionieren.“

Bereit ist Hülkenberg für das Comeback nach einem Jahr auf der Ersatzbank. „Ich war physisch das ganze Jahr über so fit wie die Einsatzfahrer. Falls etwas passiert wäre, hätte ich ja bereitstehen müssen“, erklärte der Rheinländer: „Deswegen ist der Vorbereitungsplan auch ganz normal, mit einem Trainingslager im Januar und den üblichen Fitness-Schichten während des gesamten Jahres.“ Damit er fit ist, wenn es denn wirklich soweit ist.