Formbarometer: Bei den Poles ist Mercedes auf Vettel-Maß

Sakhir (dpa) - Nach den ersten vier Rennen zeigen sich zumindest erste Tendenzen. Allerdings ist auch eines deutlich geworden: Erfolg und Misserfolg in der Formel-1-Saison 2013 hängen mehr denn je vom Zusammenspiel des Autos mit den überempfindlichen Reifen ab.

In Bahrain konnte der Red Bull von Sebastian Vettel seine Klasse auf den Asphalt bringen. Ein Formbarometer der Top-Teams Red Bull, Ferrari, Lotus und Mercedes.

Red Bull: Zwei Siege von Sebastian Vettel, zwei Poles für den Hessen. Dazu ein zweiter Rang von Mark Webber. Aber auch Probleme: Webber fiel nach einer erschreckenden Pleitenserie in China vorzeitig aus. Zudem hadert das Team am meisten mit den Reifen: Der Wagen sei zu schnell für die Reifen. Nach Vettels Poles in den ersten beiden Rennen reagierte das Team: Lieber einen Platz in der K.o.-Ausscheidung opfern, dafür aber Reifen fürs Rennen sparen.

Ferrari: Starpilot Fernando Alonso hat in den ersten vier Rennen schon fast alles durchgemacht. Ausgeschieden nach Kollision mit Vettel in Malaysia, Sieg in China, technische Probleme in Bahrain. Dazu kommt ein zweiter Platz beim Auftakt in Australien. Der F138 ist aber vor allem auf Renndistanzen schnell unterwegs. Im Qualifying kam Alonso nicht über Platz 3 hinaus, Teamkollege Felipe Massa war hingegen in Malaysia auf Startrang zwei gefahren.

Lotus: Die Konkurrenz rätselt, warum der schwarz-goldene Rennwagen so sanft mit den anfälligen Reifen umgeht. Fehlende Geschwindigkeit machen Lotus und Toppilot Kimi Räikkönen mit Taktik wett. In Bahrain kamen er und sein Kollege Romain Grosjean im Gegensatz zu den anderen mit nur zwei Stopps aus. Der Lohn: Platz zwei und drei. Hinzu kommen Räikkönens Sieg im ersten Lauf und ein weiterer zweiter Rang in China. Dabei legte der Finne immer wieder mal eine Aufholjagd hin: In Australien von Startrang sieben auf eins, in Bahrain von acht auf zwei.

Mercedes: Ebenso oft auf Pole wie Vettel. Einmal mit Lewis Hamilton in China, am Sonntag mit Nico Rosberg in Bahrain. Doch im Rennen verloren beide wieder. Hamilton schaffte es aber noch als Dritter aufs Podest, Rosberg wurde auf Platz neun durchgereicht. Chancenlos, weil der Silberpfeil und die Reifen eine Zeit lang nicht funktionierten. Hamilton verbesserte sich in der Wüste dagegen von Startplatz neun auf Rennrang fünf. Dort landete der Brite bereits zum zweiten Mal, nachdem er auch schon zweimal Dritter wurde. Mercedes ist gut dabei. Aber weiteres Tuning ist Pflicht, damit der Wagen auch im Rennen ganz vorne mitmischen kann.