Vettel: „Ich bin nicht ganz glücklich“

Budapest (dpa) - Fragen an Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel nach seinem zweiten Platz beim Großen Preis von Ungarn hinter McLaren-Pilot Jenson Button.

Wie zufrieden können Sie mit Platz zwei sein, nachdem alle ihre direkten WM-Verfolger hinter Ihnen geblieben sind?

Vettel: „Ich denke, alles in allem war es ein gutes Ergebnis. Die letzten zwei Rennen hatte Jenson das Glück nicht auf seiner Seite. Heute hat er es sich verdient. Ich bin natürlich zufrieden mit dem zweiten Platz, was die Punktesituation angeht. Aber ich bin nicht ganz glücklich. Es nagt ein bisschen, weil ich das Gefühl hatte, das Rennen gewinnen zu können. Es war schwierig, aber nicht unmöglich. Das Gefühl bei einem Sieg ist unersetzlich.“

Wie haben Sie das Rennen erlebt?

Vettel: „Insgesamt war es ein schwieriges Rennen. Ich hatte Probleme im ersten Abschnitt. Es war ziemlich rutschig. Dann habe ich die Führung verloren. Vielleicht hätte ich bei den ersten beiden Malen jeweils eine Runde früher an die Box kommen sollen. Ich hatte ein paar Probleme mit den Bremsen. Ich konnte nicht so hart rangehen, wie ich es mir gewünscht hatte. Das Auto war am Ende gut, aber Jenson war auch nicht langsam. Ich fand es dann wichtiger, das Auto nach Hause zu bringen. Der Sieg war in Griffweite, aber wir haben es nicht geschafft. Wir müssen weiter hart arbeiten.“

Wie sieht denn Ihr Zwischenfazit vor der Sommerpause aus?

Vettel: „Ein Plus ist, dass wir schneller waren als letztes Wochenende. Aber Ferrari und speziell McLaren haben einen Schritt nach vorn gemacht. Wir haben nicht mehr das schnellste Auto. Das gefällt uns nicht. Wir müssen schauen, warum. Erstmal müssen wir auf uns gucken. Es gibt genug zu lernen, wie wir besser werden können.“

Trotzdem: Sie müssen doch im Rennen gemerkt haben, dass Ihnen mit diesem Ausgang der Titel kaum noch zu nehmen ist?

Vettel: „Ich rechne nicht im Rennen. Da denke ich nicht so sehr an die Weltmeisterschaft. Wenn ich jemanden überholen kann, dann versuche ich das. Die anderen haben immer noch eine Chance. Wir haben immer noch so viele Rennen. Ich bin immer noch sehr hungrig, Rennen zu gewinnen. Das Ziel ist immer, zu gewinnen und nicht, Zweiter zu werden. Wir haben im vergangenen Jahr gesehen, wie schnell sich die Dinge ändern können.“