Vettel will sich nicht langfristig festlegen
Berlin (dpa) - Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel will sich nicht mit langfristigen Karriereplänen aufhalten.
„Vielleicht fahre ich in fünf Jahren gar nicht mehr, weil ich keine Lust mehr habe. Vielleicht fahre ich in fünf Jahren bei einem anderen Rennstall, weil ich eine andere Herausforderung verspüre“, sagte der Hesse der „Welt am Sonntag“.
Der Dreifach-Champion hat noch bis Ende der kommenden Saison einen Vertrag bei Red Bull. Immer wieder war über einen Wechsel zu Ferrari spekuliert worden. Derzeit könne er sich aber „nicht vorstellen, irgendwann woanders zu fahren“, sagte Vettel. Allerdings schränkte der WM-Spitzenreiter auch ein: „Jeder Mensch entwickelt sich im Laufe der Jahre weiter, die Prioritäten verschieben sich.“
Zu Beginn dieser Saison hatte Vettel auch in der öffentlichen Wahrnehmung einen Wandel vollzogen. Das umstrittene Überholmanöver, mit dem er in Malaysia seinem Teamkollegen Mark Webber noch den Sieg entriss, zeigte den 25-Jährigen von seiner knallharten Seite. „Das Bild, das vor diesem Tag von mir existierte, stimmte nicht“, betonte Vettel. „Für viele Leute war es vielleicht überraschend, wie ich mich da verhalten habe. Aber nicht für mich“, stellte er klar.
„Ich kehre keine Dinge nach außen, die nicht nach außen gekehrt werden müssen. Das hat zu einer verzerrten Wahrnehmung meiner Person geführt“, sagte der Heppenheimer weiter. „Außenstehende haben mich für den lieben, braven Sebastian gehalten, der auch seine Meinung für sich behält. Aber so bin ich nicht.“ Malaysia habe in dieser Hinsicht vielen die Augen geöffnet. „Wenn es etwas Unschönes anzusprechen gibt, habe ich das immer getan“, sagte Vettel. „Allerdings in Gegenwart von denen, die es wirklich etwas anging.“