UCI-Chef Anti-Doping-Kommission soll Fall Wiggins untersuchen
Aigle (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI will den Dopingverdächtigungen gegen den früheren Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins genauer auf den Grund gehen.
UCI-Präsident David Lappartient forderte, dass sich die unabhängige Anti-Doping-Kommission (CADF) mit dem Fall um Wiggins und dessen damaliges britisches Team Sky beschäftigt. „Ich möchte, dass sie untersuchen, ob es einen Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln gibt“, sagte der 44 Jahre alte Franzose dem britischen TV-Sender BBC.
In einem am Montag veröffentlichten britischen Parlamentsbericht wird Wiggins unterstellt, dass der fünfmalige Olympiasieger eine leistungssteigernde Substanz dazu genutzt habe, im Jahr 2012 die Tour de France zu gewinnen. Damit habe er zwar nicht gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen, wohl aber gegen die ethischen Prinzipien seines Rennstalls. Lappartient betonte, dass die Ergebnisse des Berichts „die globale Glaubwürdigkeit des Sports beeinträchtigen könnten“.
Wiggins hatte zuvor ebenfalls in einem BBC-Interview erklärt, er habe zu keiner Zeit in seiner Karriere „eine ethische Grenze überschritten“. Vor der Tour 2012 hatte der heute 37-jährige Brite eine Ausnahmegenehmigung erhalten und durfte das Mittel Triamcinolon zur Behandlung medizinischer Probleme einnehmen.
Das Arzneimittel wird normalerweise dazu genutzt, Allergien und Atemwegserkrankungen zu behandeln. Wiggins erklärte, er habe es ausschließlich aus medizinischen Gründen genommen, schloss eine unbeabsichtigte leistungssteigernde Wirkung jedoch nicht aus.