B-Probe bei Sinkewitz positiv: Karriere-Aus droht
Fulda (dpa) - Radprofi Patrik Sinkewitz steht vor dem Karriere-Aus. Bereits am 5. April hat der 30-jährige Hesse aus Künzell Medien zufolge die Nachricht erhalten, dass auch die von ihm beantragte B-Probe zu seinem positiven Dopingtest auf das Wachstumshormon HGH positiv ausgefallen ist.
„Es ist leider so, und ich weiß, dass mir keiner glaubt“, bestätigte Sinkewitz der „Süddeutschen Zeitung“. Auch die „Fuldaer Zeitung““ hatte über die positive B-Probe berichtet. Als Wiederholungstäter droht Sinkewitz jetzt eine lebenslange Sperre. Sein drittklassiges italienisches Team Farnese Vini hatte ihn bereits nach Bekanntwerden der positiven A-Probe suspendiert, die ihm am 27. Februar beim Grand Prix Lugano vor dem Start entnommen worden war.
2007 war der ehemalige T-Mobile-Profi wegen Testosteron-Dopings gesperrt worden. Damals stellte er sich als Kronzeuge zur Verfügung und prangerte auch Missstände im Radsport und im Bund Deutscher Radfahrer (BDR) an. Die Kooperation brachte ihm eine Verringerung der Sperre um die Hälfte auf ein Jahr ein, sorgte aber auch dafür, dass er lange keinen neuen Arbeitgeber fand.
In seinem neuen Dopingfall beteuert er bislang seine Unschuld. In der Vorwoche hatte er auf seiner Interseite mitgeteilt, entgegen der Angaben des Weltverbandes UCI sei keine „Substanz“ gefunden worden, sondern „ein Blutwert, der mir zur Last gelegt wird“. Der HGH-Test erfasst über ein indirektes Verfahren Werte von Substanzen, die nach Einnahme des Hormons gebildet werden.
Nach der Vereinbarung vom Jahresbeginn mit dem BDR wird sich die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA um den Fall und die mögliche Bestrafung kümmern. „Wir warten jetzt auf detailliertere Angaben der UCI und werden dann das weitere Verfahren mit der NADA abstimmen“, sagte BDR-Generalsekretär Martin Wolf der Nachrichtenagentur dpa.
Nach Bekanntwerden der positiven A-Probe am 18. März hatte die NADA ihre Zuständigkeit im „Fall Sinkewitz“ bestätigt. Ein Zeitrahmen für die mögliche Urteilsfindung wurde nicht genannt. Der Gewinner der Deutschland-Tour von 2004 ist der erste auf HGH überführte Radprofi. Der erste mit dem Wachstumshormon überführte Sportler war im Vorjahr ein britischer Rugbyspieler.