Deutschland-Tour wird wiederbelebt - Neustart 2018?

Berlin (dpa) - Deutschland und der große Radsport - das wächst wieder zusammen. Der Tour-de-France-Veranstalter ASO will in Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) für eine Wiedergeburt der Deutschland-Tour sorgen.

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2017, im Jahr des Grand Départ der Frankreich-Rundfahrt in Düsseldorf, oder 2018 soll es soweit sein. Die Kooperation ist über zehn Jahre angelegt. Die bis dato letzte Deutschland-Tour fand 2008 (Sieger: Linus Gerdemann) statt. Über finanzielle Details des Deals zwischen den Franzosen und dem deutschen Verband wollte der BDR nichts mitteilen.

„Wir versuchen, es schon 2017 zu schaffen, aber wahrscheinlicher ist der Neustart 2018. Gespräche mit TV-Partnern wegen der Übertragungsrechte laufen bereits“, sagte BDR-Generalsekretär Martin Wolf der Deutschen Presse-Agentur.

Die ASO will Fuß fassen im deutschen Markt, der nach dem Dopingfall Jan Ullrich 2006 für Investitionen im Radsport völlig unattraktiv geworden war. Die großen sportlichen Erfolge der neuen deutschen Fahrer-Generation um Marcel Kittel, John Degenkolb und Tony Martin in den vergangenen Jahren und ihre Anti-Doping-Initiativen hatten den Weg geebnet. Die Gespräche zwischen beiden Parteien hatte SAT.1- Nachrichtensprecher und Radsport-Berater Marc Bator auf den Weg gebracht.

Die neuen Kooperationspartner fanden am Dienstag markige Worte. „Diese Vereinbarung ist für den BDR richtungsweisend. Die neue Deutschland Tour ist ein weiteres Element, um die Radsport-Begeisterung auszubauen und die Popularität des Radfahrens in seiner gesamten Breite zu fördern. 27 Millionen Deutsche fahren regelmäßig Rad, und viele Städte erkennen den Wert des Fahrrads in ihren Mobilitätsstrategien“, erklärte BDR-Präsident Rudolf Scharping.

„Zusammen mit dem BDR haben wir das Ziel, die Deutschland-Tour wieder attraktiv zu machen, und wollen zeigen, wie viel Spaß Radsport machen kann“, erklärte ASO-Manager Yann Le Moënner.

Von 1999 bis 2008 war die Deutschland-Tour erst zwischen Ende Mai und Anfang Juni und dann im August das wichtigste einheimische Etappenrennen. Sie führte bei wechselnder Streckenführung durch Deutschland und das nahe Ausland, zumeist Österreich, da die Alpen fester Bestandteil der Streckenführung wurden.

Eine Besonderheit der Deutschland-Tour war die parallele Austragung einiger Etappen für Hobby-Fahrer als sogenanntes Jedermann-Rennen. An der Öffnung für den Breitensport soll auch bei der „neuen“ Tour festgehalten werden.