Martin zum Sturz bei der Tour: „Teil der Faszination“
Hamburg (dpa) - Der bei der Tour de France schwer gestürzte Tony Martin will bald wieder ins Training einsteigen. Der 30 Jahre alte gebürtige Cottbuser liegt derzeit im BG-Unfallkrankenhaus in Hamburg, wo er am Freitag operiert worden war.
Sollte es keine Rückschläge geben, wolle er am Montag nach Hause in die Schweiz fliegen, „und dann Mitte, Ende der Woche wieder mit leichtem Rollentraining beginnen“, sagte der Radprofi der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Er sei dabei, „Hunderte von Mails“ abzuarbeiten, sagte Martin dem Radiosender NDR 2 und war auf der Suche nach seinem Gelben Trikot: „Ich weiß gar nicht, was mit dem Gelben Trikot ist. Ich habe alles im Tourbus liegen gelassen. Ich nehme an, dass mein Team alles aufbewahrt“, erklärte Martin weiter. „Es tut weh, die Tour nur im Fernsehen zu sehen“.
Der fünfmalige Tour-Etappensieger war am Donnerstag als Träger des Gelben Trikots auf der siebten Etappe kurz vor dem Ziel in Le Havre gestürzt und hatte sich einen offenen Schlüsselbeinbruch zugezogen. Trotz des Unfalls verteidigte Martin die Tour vor Kritik, sie sei zu gefährlich. „Es gab keine größeren Herausforderungen als in den vergangenen Jahren, es war eine normale erste Tour-Woche“, sagte er. „Und so hart es klingt: auch Stürze gehören dazu. Das ist ein Teil der Faszination.“
Diesmal habe es ihn getroffen, „aber zu einem Zeitpunkt, wo ich sagen kann, ich hatte schon einiges erreicht bei der Tour, und ich bin in Gelb gefahren“. Martin hatte zwei Tage vor seinem Sturz erstmals in seiner Karriere die Gesamtführung bei der berühmtesten Rundfahrt der Welt erobert.