Rückenverletzung Spitz beendet Karriere im Cross Country - Weiter im Marathon

Lenzerheide (dpa) - „Langsam spürt sie das Alter“, sagt Trainer und Ehemann Ralf Schäuble. Seine 46 Jahre alte Gattin Sabine Spitz, Deutschlands erfolgreichste Mountainbike-Fahrerin, beendet ihre Karriere in der olympischen Crosss-Country-Disziplin.

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Die Olympiasiegerin von Peking, Silbermedaillengewinnerin von London und Bronzegewinnerin von Athen hat ihren Start bei der Mountainbike-WM in Lenzerheide/Schweiz wegen einer Rückenverletzung abgesagt. Damit markiert ihr enttäuschender - verletzungsbedingter - 52. Rang des Weltcup-Rennen in La Bresse vor 14 Tagen den Schlusspunkt einer großen Karriere.

„Auf der Langstrecke macht sie aber auch im kommenden Jahr noch weiter, im wesentlich intensiveren Cross-Country ist Schluss“, sagte Schäuble der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. In zehn Tagen will sie bei der Marathon-WM in Auronzo di Cadore/Italien wieder am Start stehen. „Marathon ist eine ganz andere Belastung“, meinte Schäuble, der aber versicherte: „Olympia in Tokio ist für Sabine kein Thema mehr“.

Sabine Spitz erklärte im Mediendienst des Bundes Deutscher Radfahrer zur WM-Absage: „Die Zeit seit meiner Verletzung war einfach nicht ausreichend.“ Nur zu starten, um ihre Karriere mit dem 23. Start bei einer Cross-Country-WM „abzurunden“ - das brauche sie nicht, sagte die Südbadenerin aus Murg-Niederhof.

Sabine Spitz war seit 1995 in Kirchzarten bei jeder WM in der olympischen Cross-Country-Disziplin dabei und hatte dabei fünf Einzel- und zwei Team-Medaillen gewonnen, darunter den Titel 2003. Auslöser ihrer jetzigen, langwierigen Verletzung war ein Sturz auf den Kopf beim Weltcup in Val di Sole. Danach hatte sie wochenlang Probleme im Schulter- und Nackenbereich, die sie nicht mehr rechtzeitig vor den Titelkämpfen am Wochenende in der Schweiz auskurieren konnte.

Bundestrainer Peter Schaupp bedauerte den Abgang seiner Top-Athletin mit Vorbild-Charakter. „Sabine hat mit ihren Erfolgen so viel für unsere Disziplin getan, ich hätte ihr einen schöneren Abschied gewünscht. Den hätte sie auch verdient“, kommentierte Schaupp. „Aber ich kann die Begründung nachvollziehen. Sie hat eben einen gewissen Anspruch an sich.“