WADA-Chef: Keine Immunität für Lance Armstrong
Johannesburg (dpa) - Lance Armstrong kann nicht auf eine mögliche Kronzeugen-Regelung bei der Aufarbeitung der Dopingsünden im Radsport hoffen.
Die geplante Neuregelung des Welt-Anti-Doping-Codes soll nur aktiven Fahrern Immunität für Aussagen zu Doping-Praktiken anbieten. Das sagte der Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, John Fahey, am Donnerstag in Johannesburg. Armstrong ist als überführter und inzwischen geständiger Dopingsünder auf Lebenszeit gesperrt, alle sieben Tour-de-France-Siege wurden ihm aberkannt. „Was abgeschlossen ist, bleibt abgeschlossen“, erklärte Fahey.
Zuvor hatte es vermehrt Spekulationen gegeben, Armstrong könnte mit einer umfassenden Aussage eine Reduzierung seiner Sperre erreichen wollen. Der Radsport-Weltverband UCI und die WADA hatten sich in Johannesburg auf die Gründung einer Kommission zur Untersuchung der Doping-Vergangenheit des Sports geeinigt. Dabei geht es insbesondere um die Rolle der UCI und ihrer umstrittenen Ex-Präsidenten Hein Verbruggen und Pat McQuaid. Ihnen wird vorgeworfen, in den Armstrong-Skandal verwickelt gewesen zu sein und eine mögliche positive Probe des Texaners vertuscht zu haben.
Die Kommission soll im kommenden Jahr ihre Arbeit aufnehmen. Dann könnte nach Angaben von Fahey auch die Kronzeugen-Regelung schon greifen, obwohl der neue WADA-Code erst 2015 in Kraft tritt.